Parkinson mit Anfang 40 – Thorsten beginnt einen Neuanfang

Stand
Autor/in
Gesa Walch
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat

Ich habe durch die Diagnose Parkinson festgestellt, dass sich innerhalb von einem Tag deine Zukunft komplett verändern kann. Und deshalb ist es einfach wichtig, sich jetzt die Wünsche zu erfüllen und das zu tun, wonach gerade das Herz ruft.

Als Thorsten und sein Mann Micha 2022 den mittelalterlichen Katzenturm in Oberwesel kauften, erklärten ihre Freunde sie für verrückt. Thorsten hatte erst kurz zuvor, mit Anfang 40, die Diagnose Parkinson erhalten. Neben Sprachstörungen und Spastiken bedeutet dies auch, dass ihm das Laufen zunehmend schwerer fällt – und dann in einen Turm ziehen mit 78 Stufen und 4 Etagen?! Egal, dachten sich Thorsten und Micha. Und taten es einfach. „Wir wollen die Zeit im Hier und Jetzt nutzen, solange es halt noch geht“, sagt Thorsten.

Der Turm war der Sechser im Lotto

Den Katzenturm hatte Thorsten im Internet entdeckt. Gleich am nächsten Tag haben sie ihn besichtigt: „Das war der Sechser im Lotto.“ Der Turm wurde 1350 erbaut und ist Teil der Stadtmauer von Oberwesel im Mittelrheintal. Insgesamt 47 m² stehen den beiden in ihrem Domizil zur Verfügung, verteilt auf vier Etagen. Tiny Living im mittelalterlichen Gemäuer. Nicht viel teurer als eine kleine Eigentumswohnung sei der Turm gewesen, erzählt Thorsten. Er und Micha konnten ihn sich leisten, weil Thorsten seine Agentur verkauft hat.

Der Turm markiert für Thorsten und Micha einen Wendepunkt – vom Leben unter Dauerdruck zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit. Für Thorsten steht fest:

Der Katzenturm bedeutet mir sehr viel, weil er ein Wahrzeichen ist für einen Neubeginn.

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