Über 110 Kilogramm verloren
Burak hat von 200 auf 90 Kilo abgenommen. "Ich habe schon immer gerne gegessen und meine Emotionen damit verarbeitet." In der Pubertät ist er immer "der Dicke", "der Lustige", der versucht zu entertainen, um so von seinem Körper abzulenken. "Ich war wie ein Geist. Du bist zwar immer dabei, aber mitspielen darfst du nicht." Selbst vor seiner Partnerin fühlt er sich unwohl: "Mir war es wichtig, dass sie sich umdreht, wenn ich mich umgezogen habe."
Der Wendepunkt in Buraks Leben
Burak wird Rettungssanitäter und liebt seinen Job. Aber: "Irgendwann war der Moment erreicht, an dem ich körperlich einfach nicht mehr in der Lage war, zu helfen." Dieser Moment kommt, als Burak nach einem Einsatz heulend in seiner Kabine sitzt. Er ist mit seiner Leistung unzufrieden. "Ich dachte: 'Welche Funktion hast du eigentlich? Du bist dick, du kannst keinem mehr helfen und du isst allen nur noch das Essen weg.' Ich habe den Entschluss gefasst: Reißleine ziehen."
Kämpfen statt aufgeben
Burak hat Suizidgedanken, doch er entscheidet sich für die Reißleine, stellte sein Leben radikal um. "Ich bin als Dicker eingeschlafen und mit einer Willenskraft aufgewacht, die mich bis heute motiviert."
Starker Wille statt Diät
Für ihn steht fest: "Diäten bringen nichts. Das ist nur temporär. Wichtiger ist, die Ernährung umzustellen und im Kopf etwas zu verändern." Genauso wichtig sei Sport. Burak boxt und geht ins Fitnessstudio. Beim Thema Freundschaft verfolgt er einen klaren Kurs: "Als Dicker gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dir bewusst oder unbewusst nicht guttun. Solche Menschen habe ich rausgefiltert." Heute betreibt Burak einen Burgerladen in Mannheim. Eine Gefahr, wieder dick zu werden, sieht er nicht. "Ich versuche einfach, bewusst zu essen." Seine Message an alle, die in einer ähnlichen Situation wie er damals stecken: "Glaubt an euch selbst!"