Jürgen wohnt energiesparend in einem Lehmhaus im Gewächshaus

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Autor/in
Jörg Hommer
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Anna Pöhler
Anna Pöhler

„Es ist einfach wunderschön hier draußen zu sein. Das Wohnhaus steht völlig allein in diesem Glashaus.“

Umgegeben von Ackerland steht das über 300 Quadratmeter große Gewächshaus von Jürgen. In dem Gewächshaus wiederum steht nochmal ein 150 Quadratmeter großes Haus aus Lehm. Vor über 15 Jahren hat er seinen Traum von einem Haus mit dem „gewissen Etwas“ gekauft.

Im Prinzip sei der Überbau nichts anderes als ein Gewächshaus. Allerdings sei es ausschließlich und schon von vornherein zum Schutz des Lehmhauses drumherum gebaut worden. „Das Haus ist nicht geeignet, um im Freien zu stehen.“ Aber die in einem Gewächshaus üblichen klimatischen Bedingungen machen das Glashaus auch zu einem energieeffizienten Haus mit sehr niedrigen Energiekosten, weit unter dem Durchschnitt.

Über 30 Jahre war Jürgen als Bord-Ingenieur in Cockpits von Jumbo-Jets rund um die Welt unterwegs. Mit dem Ruhestand suchte er ein Haus, das nicht von der Stange ist. Der Verkäufer, ein praktizierender Schamane, ließ das Haus naturbelassen und ökologisch bauen, ohne künstliche Baustoffe, wie z. B. Bauschaum oder anderen Kunststoff.

Angenehmes Klima für Pflanzen und Mensch

Im Inneren des Gewächshauses entsteht eine eigene Atmosphäre, ein eigenes Klima. Das lässt selbst einen Granatapfelbaum, neben einem Olivenbaum und drei weiteren Bäumen im hohen Westerwald durch alle Jahreszeiten hindurch wachsen und blühen.

624 Glasscheiben schützen das Lehmhaus vor Wind und Wetter. Jürgen erzählt, dass viele Besucher seines Hauses glauben, dass es im Hochsommer drückend heiß werden muss durch das Glashaus. Ganz im Gegenteil, sagt er. An heißen Sommertagen lässt sich das Glashaus durch automatische Fensteröffnungen an den Seiten und im Giebel des Daches belüften. Und falls die Sonne doch zu arg strahlt, kann ein Thermo-Schirm – eine weiße Plane – zwischen Dachgiebel und Wohnhaus automatisch aufgezogen werden. So können die Sonnenstrahlen reflektiert und nachts die Wärme im Haus gehalten werden. Das Fensterputzen überlässt Jürgen Heermann ganz dem Regen, das reiche völlig aus, sagt er.

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