Weltreise mit One-Way-Ticket – Nathalie reist mit Kind durch 24 Länder

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AUTOR/IN
Svitlana Magazova

Als Nathalies Sohn sechs Wochen alt ist, begeben sich die beiden auf Weltreise. Trotz einer schweren Krankheit kommen sie nicht wieder zurück. Nach sechs Jahren Reise leben sie heute auf Sansibar.

Nathalie mit ihrem Kind auf Sansibar (Foto: instagram.com/be.frei )

Deutschland gibt einem zwar Sicherheit, es ist aber nicht so frei. Und bei mir geht Freiheit über Sicherheit. 

Als Nathalies Kind sechs Wochen alt ist, weiß die junge Frau, was sie will: mit dem Baby auf Weltreise gehen. „Mein Kind hat schon immer wenig geschlafen, das passte sowieso nicht in das Standardleben in Deutschland. Aber auf Reisen ist es perfekt, ein neugieriges Kind zu haben, das alles entdecken will.” Zunächst kehrt Nathalie dennoch alle paar Wochen zurück. „Irgendwann habe ich gesagt: Ich habe keinen Bock mehr! An Weihnachten buchte ich die One-Way-Tickets.” 

Erste Zweifel an der Reise, als Kind schwer erkrankt 

Doch in Asien stößt die junge Frau an eine Grenze: Ihr Kind erkrankt schwer am Dengue-Fieber. „Das war die allerschlimmste Erfahrung. In der ersten Nacht wusste ich nicht, ob mein Kind das überlebt. In der Coronazeit konnte meine Familie auch nicht kommen. Ich war ganz auf mich allein gestellt.” Aber Nathalie erfährt in dieser Phase viel Unterstützung, auch über einen Aufruf auf Social Media. „Viele Unbekannte sind dann auf die Insel und haben uns mit allem versorgt. Das war ein wahnsinnig schönes Erlebnis, dass man egal, wie alleine man sich fühlt, nie alleine ist.” 

Nathalie findet auf Sansibar Liebe und Heimat 

Ein paar Monate später lernt Nathalie auf Sansibar ihren jetzigen Ehemann kennen und beschließt nach sechs Jahren Reise, auf der Insel zu bleiben. „Jetzt ist es eine Art angekommen sein – ein abgefahrenes Gefühl, weil ich das vorher nicht kannte.” Für sie selbst ist Sansibar die Heimat, die sie in Deutschland nie hatte. „Jetzt wird es mir schwerfallen, in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Mein jetziger Lebens- und Arbeitsstil geben mir eine Freiheit, die ich in den deutschen Strukturen nicht hätte.” 

Sie möchte auch andere dazu inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen: 

Der allererste Schritt ist das Schwierigste. Aber wenn man mit dem Fuß ins Wasser tippt, dann stellt man meistens fest, dass es gar nicht mal so kalt ist. 

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