Matto Barfuss hat 25 Wochen unter wilden Geparden gelebt

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Seit er klein ist, ist Matto großer Fan von Katzen. Als Künstler und Fotograf bereist er den afrikanischen Kontinent und lebt dafür ganz eng mit wilden Tieren zusammen, wie Geparden, Berggorillas oder Erdmännchen. 

Ich glaube, wir müssen deutlich mehr für den Artenschutz tun. Wir müssen einen Weg finden, möglichst nachhaltig leben.

Zusammenleben mit Geparden

Matto, der eigentlich Matthias heißt, lebt in den 1990er Jahren mit einer Geparden-Familie zusammen. Er ist damals auf allen Vieren unterwegs. „Für mich ist wichtig: Die Natur führt Regie. Die Tiere müssen mich akzeptieren ohne, dass ich das Gefühl habe, sie sind in irgendeiner Form beeinträchtigt.” Die Zeit mit den Geparden war für ihn von Liebe geprägt. „Das hat nichts mit körperlicher Liebe zu tun. Ich bin mit den Geparden emotional sehr verbunden. Ich will wissen, was spüren sie, welche Träume haben sie. Das wird Tieren oft nicht zugesprochen. Aber ich glaube, das haben sie genauso! Der schönste Moment war, als die Geparden-Mutter nach einer Woche kam, mich untersucht und beschnüffelt hat. Wir waren einen Moment Nase an Nase, ein tiefer Blick in die Augen – das wars. An diesem Nachmittag ist sie jagen gegangen und hat die Babys bei mir gelassen – das war Gänsehaut pur. Da wusste ich, jetzt bist du für sie eine Art Gepard und es gibt keine größere Auszeichnung.”

Großes Risiko für besondere Erlebnisse

Dass sein Lebensstil nicht ungefährlich ist, weiß Matto: „Ich gehe manchmal bewusst und ganz gern ein Risiko ein. Und ich wäge auch ab, ist es mir das Risiko wert, etwas Besonderes zu erleben? Ich meine, in vielen Fällen ja. Aber darüber kann man viel streiten. Doch ich finde, wenn mich ein Tier töten würde, dann habe ich einen Fehler gemacht.”

Mehr für den Artenschutz tun 

Da Matto die Hälfte des Jahres auf dem afrikanischen Kontinent und dort viel Zeit mit vielen unterschiedlichen Tieren verbringt, liegt ihm der Artenschutz sehr am Herzen. „Manchmal, wenn ich nach Afrika komme, schäme ich mich ein bisschen, Mensch zu sein. Ich glaube, wir nehmen uns als Art viel zu ernst. Das ist das Tolle bei Tieren, gerade bei den Geparden, die haben den Umweltfaktor eins. Sie nehmen das von der Natur, was nachwächst, kein bisschen mehr und sind glücklich damit. Und wir versuchen immer gleich für unser ganzes Leben zu denken, zu horten, zu konservieren.”

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SWR