Fehlgeburt und Extremfrühchen: Konstanzes schwerer Weg zum Kind

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Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Saskia Schleyer

„Die Nacht vor der Ausschabung habe ich nicht geschlafen, die habe ich durch geweint, da konnte ich nicht mehr. Ich war fix und fertig. Aber das war der wichtige Teil im Verabschiedungsprozess.“

2018 verlieren Konstanze und ihr Mann Dennis ihr erstes gemeinsames Kind Moses. Eine schlimme Erfahrung: „Was mich persönlich erschüttert hat, war der Umgang der Ärzte mit dieser Thematik, gerade im Krankenhaus“, erinnert sich die 39-Jährige.

Mit der Fehlgeburt geht Konstanze sehr offen um. Auf Instagram teilt sie viel zu dem Thema, weil ihr eine Aufklärung für die Betroffenen wichtig ist. Im Krankenhaus, erzählt sie, habe sie damals wenig Informationen erhalten. Der Austausch hat ihr geholfen, mit den Erlebnissen umzugehen.

Auch ihr Glaube gibt ihr in dieser Zeit Halt. „Ich bin selber religiös aufgewachsen, sodass Gott für mich immer eine Rolle in meinem Leben gespielt hat und natürlich auch in der Situation. Für mich war in der Verarbeitung dann einfach klar: Meinem Kind geht es jetzt gut da, wo es ist.“

Auch nach der Fehlgeburt bleibt der Kinderwunsch. Konstanze wird erneut schwanger, doch Sohn Johannes kommt als Extremfrühchen in der 24. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Lange ist nicht klar, ob und wie lange er überlebt. Keine 24 Stunden nach der ersten OP erhält das Paar einen Anruf aus dem Krankenhaus.

„Dann war nur die Frage: Möchten Sie, dass wir noch mal operieren mit der Gefahr hin, dass Ihr Kind auch während der OP verstirbt oder möchten Sie, dass wir das nichts mehr machen?“

Doch Konstanze und Dennis geben die Hoffnung nicht auf und entscheiden sich für eine erneute Operation. Vorher lassen sie ihren Sohn aber noch nottaufen. Viele Bekannte, Freunde und Verwandte aus aller Welt drücken die Daumen und zünden Kerzen für Johannes an. Eine kleine Geste mit großer Wirkung, wie sich im Nachhinein zeigt. Denn Johannes überlebt. Heute ist er vier Jahre alt und die drei blicken glücklich in eine gemeinsame Zukunft.

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