Kurt gründete eine Ü40-World of Warcraft-Gilde

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Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Das Spielen hält Kurt aus Heilbronn jung und seine Freunde sind die Mitglieder der WoW-Spielergemeinschaft, die er extra für über 40-Jährige gegründet hat.

„Die Jungen wollen immer kämpfen, weiterkommen, Krieg führen. Das war nichts für mich. Ich mag beim Gaming am meisten die Gemeinschaft.“

Kurt war jahrzehntelang Reservist der Bundeswehr: „Besonders die Kameradschaft dort hat mir immer gut gefallen. Und die habe ich auch beim Gaming wiedergefunden.“ Das Spiel seiner Wahl: World of Warcraft, kurz „WoW“. Der Heilbronner spielt täglich.

„Zwischen 18 und 23 Uhr bin ich meistens in ‚WoW‘ online und unterhalte mich über Teamspeak mit den anderen.“

2011 gründet er eine Gilde, eine „WoW“-Spielergemeinschaft, in der nur über 40-Jährige aufgenommen werden. „Mittlerweile hat die Gilde 120 Mitglieder. Mit dabei sind Hartz-IV-Empfänger, Ärzte, Polizisten, Lehrer und sogar Professoren."

„Unsere Älteste ist Isa, 76 Jahre alt, ehemalige Gymnasiallehrerin, eine ganz liebe Frau. Sie ist gerade auf großer Reise und fehlt uns wirklich sehr.“

Die Gaming-Freundschaften entwickeln sich sogar zu Real-Life-Freundschaften. Manch einen hat Kurt schon außerhalb des Spiels getroffen. Als einem Gilden-Mitglied der Computer versagt, sammelt die Gruppe Geld und Ersatzteile, um ihm einen neuen Rechner zu besorgen. Genau das ist für Kurt das Wichtigste.

„Die Gaming-Community ist für mich fast so etwas wie Familie geworden.“

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