Folge des Klimawandels

So hilft man Igeln in Sommer-Not

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Schütze, Sabine

Auch Igel bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren. Dabei sind es vor allem lange Trockenperioden, die den Tieren zu schaffen machen. Warum Igel gerade jetzt im Sommer in Not geraten können und wie man ihnen am besten helfen kann, erklärt Sabine Schütze aus der SWR-Umweltredaktion.

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Igel sind ziemlich putzige Wildtiere, die wir gern beobachten – in unseren Gärten beispielsweise. Doch manchmal brauchen die kleinen stacheligen Säugetiere auch unsere Hilfe. Denn der Klimawandel und wir Menschen setzen ihnen zu. Igel haben nämlich kleine Tierchen wie Käfer und Würmer zum Fressen gern. Doch diese Leibspeise lässt sich immer schwieriger auftreiben.

Weniger Nahrung für Igel durch Insektensterben

Vor allem der Insektenschwund ist ein großes Thema, weil Insekten die Hauptnahrungsquelle von Igeln sind.

Und wenn sie hungern, sind die Igel geschwächt. Dann können Parasiten überhand nehmen und die Igel sogar töten. Lange Trockenperioden, wie sie der Klimawandel mit sich bringt, können Igel zusätzlich geschwächt werden. Da helfen ein paar Wochen Regen, so wie derzeit, nur bedingt, meint Wiebke Pasligh:

Es ist auf jeden Fall ein bisschen entspannter dann. Denn auch Igel brauchen Wasser zum Trinken. Und natürlich kommen dann Schnecke und Regenwurm eher raus, wenn Regen da ist. Aber natürlich ist es nicht so, dass sobald die ersten Tropfen fallen, alles wieder in Ordnung ist.

Auch Igel leiden unter den Folgen des Klimawandels. Sie finden weniger Nahrung und benötigen auch ausrreichend Wasser zum Trinken. (Foto: IMAGO,  IMAGO/Zoonar)
Auch Igel leiden unter den Folgen des Klimawandels. Sie finden weniger Nahrung und benötigen auch ausrreichend Wasser zum Trinken.

Mähroboter können Igel zusätzlich gefährden

Denn auch wir Menschen machen dem Igel das Leben schwer. Hunderttausende sterben jedes Jahr, weil sie überfahren werden. Denn Igel sind langsam, können bei Gefahr nicht flüchten und rollen sich einfach zusammen. Motorsensen und Mähroboter sind deshalb weitere tödliche Gefahren:

Gerade bei Mährobotern ist es so, dass die häufig nachts laufen und Igel sind nun mal nachtaktiv. Und es gibt mehrere Studien, das Mähroboter Igel nicht als Hindernis erkennen und umfahren.

Vor allem Mähroboter, die Nachts laufen, wenn Igel besonders aktiv sind, können den Tieren gefährlich werden. (Foto: IMAGO, imago images/MiS)
Vor allem Mähroboter, die Nachts laufen, wenn Igel besonders aktiv sind, können den Tieren gefährlich werden.

So kann man Igeln helfen, den Sommer zu überstehen

In einem unaufgeräumten Garten fühlen sich Igel am wohlsten, wenn sie Reisig- und Laubhaufen haben, um sich darin zu verstecken. Wenn sie außerdem noch eine Schale Wasser hingestellt bekommen, kommen die geschützten Wildtiere in der Regel auch sehr gut alleine klar. Im Herbst können wir etwas Katzenfutter dazustellen, weil Igel sich dann ihre Fettschicht für den Winterschlaf anfressen müssen. Nur wenn der Igel sichtbar geschwächt ist, sollten wir uns kümmern und ihn bei einer Pflegestation vorbeibringen.

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