Ein leerer Teller und ein Löffel liegen auf einer grünen Unterlage. (Foto: IMAGO, IMAGO / imagebroker)

Schiffbrüchiger überlebt 24 Tage

Wie lange können wir ohne Essen und Trinken überleben?

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AUTOR/IN
Pascal Kiss
Portraitbild des Multimedia-Reporters und Redakteurs Pascal Kiss hinter einer blauen Polygonwand (Foto: SWR)
ONLINEFASSUNG
Antonia Weise
Lilly Zerbst

Eine Flasche Ketchup, Knoblauchpulver, Brühwürfel und Trinkwasser – damit hielt sich ein Schiffbrüchiger 24 Tage lang im Karibischen Meer über Wasser. Wie lange kann man so überleben?


So lange können wir ohne Essen überleben

Ohne Essen leidet unser Körper ab dem vierten und fünften Tag. Nach zwei Wochen ist das Immunsystem oft so geschwächt, dass sonst harmlosere Infektionen schnell lebensgefährlich werden können.

Außerdem kommt es drauf an, wie fit eine Person ist und wie viele Reserven der Körper noch zur Verfügung hat. Dann ist es möglich einen Monat ohne Essen zu überleben. Den Rekord für den längsten Hungerstreik hält angeblich der indische Unabhängigkeitskämpfer Bhagat Singh – er soll 116 Tage nichts gegessen haben und hat überlebt. Dennoch darf eine Sache nicht vergessen werden: Wasser.

So lange können wir ohne Trinken überleben

Dem Schiffbrüchigen Elvis Francois war es gelungen, Regenwasser mithilfe eines Lappens zu sammeln. Das gab der Kommandant des Suchtrupps gegenüber der Nachrichtenargentur AP bekannt. Ohne das Wasser hätte der Dominikaner wohl nicht überlebt. Denn wir verlieren durch Schwitzen, den Urin und durch das Atmen jeden Tag etwa zwei Liter Flüssigkeit. Trinken und Essen wir nichts, hat der Körper schon nach einem Tag ernsthafte Probleme. Nach drei Tagen ohne Wasser sind die Überlebenschancen sehr schlecht.

Ein Mann trinkt bei strahlender Sonne aus einer Wasserflasche. (Foto: IMAGO, IMAGO / Sven Simon)
Ohne Trinken kann der Mensch nur wenige Tage überleben. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte ein Erwachsener etwa 1,5 Liter Wasser am Tag trinken. Bei hohen Temperaturen ist mehr Wasser empfohlen, dann verliert der Körper viel Wasser über das Schwitzen.

Die Rolle der Außentemperatur

Ist es zu heiß oder zu kalt, braucht der Körper mehr Kalorien und das verkürzt die Überlebensdauer. Wer sich wenig bewegt, kann den Energiebedarf noch weiter runterschrauben. Schlafen ist gerade am Anfang wichtig, denn bei Schlafmangel werden wir oft hungriger. Im Normalfall schaltet der Körper spätestens nach vier bis fünf Tagen in einen Art Notfallmodus, um möglichst lange überleben zu können.

Der Schiffsbrüchige hatte in Kolumbien bei den Temperaturen Glück, denn tagsüber wird es dort zurzeit 22 Grad warm. Das ist fast schon optimal.

Aus einer Ketchupflasche fließt Ketchup. (Foto: IMAGO, IMAGO / Addictive Stock)
Rund 550 Kilokallorien hat eine volle Flasche Ketchup á 500 Milliliter. Das entspricht in etwa einem fünftel des Tagesbedarf eines erwachsenen jungen Mannes.

Und auch die Ketchup-Falsche kann im Fall des Schiffbrüchigen das Überleben leichter machen. Er hat Ketchup mit Wasser zu einer Art Suppe verdünnt und sich diese über mehrere Tage aufgeteilt – das ist vor allem psychisch von Vorteil und hilft beim Durchhalten.

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