Ein Mann sitzt im Homeoffice mit Laptop auf einem Sofa und arbeitet (gestellte Szene) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Umwelt-Studie aus Freiburg

Deshalb ist Homeoffice gut fürs Klima

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AUTOR/IN
Elke Klingenschmitt

Das Freiburger Öko-Institut hat errechnet, wie sich das Arbeiten im Homeoffice auf die Umwelt auswirkt. Daheim verbrauchen wir mehr Energie, sparen aber viel CO2 durch weniger Pendeln.

Seit gut zwei Jahren hat sich für viele die Arbeitswelt stark verändert. Wo es irgendwie geht, wird von zu Hause aus gearbeitet. Jetzt, nach dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht, fragen sich viele jedoch erneut, ob das Arbeiten von zu Hause aus weiterhin für sie interessant ist.

Ein Argument dafür könnte die Umwelt sein. Aber wieviel Treibhausgase haben wir wohl in den zwei Corona-Jahren eingespart, und wieviel Klimaschutz ist zukünftig möglich, wenn wir weiterhin zu Hause arbeiten, anstatt ins Büro zu pendeln?

Verzicht aufs Pendeln: Bisher 38 Milliarden Auto-Kilometer eingespart

Das Freiburger Öko-Institut hat in einer aktuellen Studie dazu folgende Rechnung aufgemacht: Angenommen, bis zu 70 Prozent der Berufspendler sind während der Pandemie zum Arbeiten zu Hause geblieben, dann sind so allein im vergangenen Jahr 38 Milliarden Pkw-Kilometer nicht gefahren worden. Das ergibt bei rund 200 Gramm CO2 pro Autokilometer bereits eine Ersparnis von rund acht Millionen Tonnen CO2.

Andererseits: Im Homeoffice steigen Strom- und Energieverbrauch

Die reduzierte Mobilität ist jedoch nur die eine Seite der Medaille: Denn durch Homeoffice steigen der Energie- und Stromverbrauch zu Hause steil an.

  • Die Gemeinschaftsverpflegung in einer Kantine ist zum Beispiel gut fürs Klima, weil dabei für viele Esser und damit besonders effizient gekocht wird. Wer aber zu Hause arbeitet, der kocht nur für sich selbst.
  • Hinzu kommen die Beleuchtung und der Stromverbrauch für Rechner und Monitore bei der Heimarbeit. Vor allem Online-Konferenzen mit Kamera schlagen hier zu Buche: Eine Stunde Online-Konferenz ohne Kamera produziert nur vier Gramm CO2, eine Stunde Videokonferenz dagegen bis zu 1.000 Gramm.

Vor allem Video-Konferenzen verbrauchen viel Strom

Die Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. (HEA) schätzt, dass sich beim Arbeiten im Homeoffice der Stromverbrauch für einen Ein-Personen-Haushalt um bis zu 20 Prozent erhöhen kann. Wenn zwei Personen eines Haushalts im Homeoffice arbeiten, können bis zu 30 Prozent mehr Strom verbraucht werden.

Fazit: Vor allem der Verzicht aufs Pendeln bringt viel fürs Klima

Unter dem Strich, so das Freiburger Öko-Institut, sind die CO2-Einsparungen durch Homeoffice im Bereich Mobilität dennoch enorm.

Selbst, wenn 80 Prozent der Menschen ins Büro zurückkehren und nur 20 Prozent zu Hause arbeiten, könnten pro Jahr in Deutschland rund eine Million Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 370.000 Autos.

Und das bedeutet: Wer im Homeoffice arbeitet, tut tatsächlich etwas für den Klimaschutz.

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Elke Klingenschmitt