SWR-Umfrage zur aktuellen Pkw-Nutzung

Autoabgase: So sehr belasten sie uns wirklich

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Jeder Vierte leidet unter dem Verkehr: 25 Prozent der Bevölkerung fühlen sich in ihrem Alltag durch Abgase von Autos, Lkw und Motorrädern gesundheitlich „stark belastet“, davon sechs Prozent sogar „sehr stark“. Das ergab eine bundesweite Studie von Infratest dimap im Auftrag des SWR. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern geben sogar 35 Prozent der Befragten an, durch die Abgase „stark“ oder „sehr stark belastet“ zu sein.

Wie häufig werden private Pkw genutzt?

Private Pkw werden, laut der repräsentativen Umfrage, am häufigsten in Städten und Ortschaften mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern genutzt. In Wohnorten von dieser Größe gaben 82 Prozent der Befragten an, täglich bzw. mehrmals in der Woche das Auto zu nutzen, in größeren Städten mit 100.000 Einwohnern und mehr dagegen nur 59 Prozent.

In Großstädten verzichten mehr als doppelt so viele Menschen auf Fahrten mit privaten Pkw wie in Kleinstädten: Sechs Prozent der Befragten in kleineren Wohnorten (5.000 – 20.000 Einwohner) geben an, weniger als ein Mal im Monat oder nie einen privaten Pkw zu nutzen, in Großstädten dagegen sind es 14 Prozent.

Wer ist bereit, das Auto seltener zu nutzen oder abzumelden?

Mehr als jeder zehnte deutsche Autonutzer (11%) erwägt, seinen PKW zum Schutz der Umwelt innerhalb der kommenden fünf Jahre abzumelden. Bei Befragten mit einem Haushaltseinkommen unter 1.500 Euro kommt diese Option für 18 Prozent „ernsthaft in Frage“. Mehr als die Hälfte der Autonutzer (52%) signalisiert, aus Umweltüberlegungen heraus in den kommenden fünf Jahren „seltener mit dem Pkw fahren“ zu wollen. Genauso viele (52%) geben an, sich Gedanken über einen Umstieg auf ein Elektro- bzw. Hybridauto machen zu wollen.

Die bundesweite Studie im Auftrag des SWR führte Infratest dimap zwischen dem 13. und dem 16. November 2017 durch. In einer repräsentativen Zufallsauswahl wurden 1.005 Personen am Telefon befragt.

So denkt Deutschland über Fahrverbote

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen befürwortet Fahrverbote für ältere Fahrzeuge bei Grenzwertüberschreitungen. Außerdem zeichnet sich eine Unzufriedenheit mit den deutschen Autoherstellern ab. Das ergab eine bundesweite Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des SWR.

Sind Fahrverbote für ältere Fahrzeuge bei Grenzüberschreitung sinnvoll?

62 Prozent aller Befragten halten befristete Fahrverbote für richtig, „wenn bestimmte Abgasgrenzwerte in der Luft überschritten werden“. Selbst Personen, die in der Umfrage angaben, durch Abgase „weniger stark“ oder „gar nicht“ persönlich gesundheitlich belastet zu sein, sagten zu 60 Prozent, dass solche Fahrverbote richtig sind. In Großstädten sprachen sich 66 Prozent der Befragten für Fahrverbote aus.

Sind Sie mit den deutschen Autoherstellern zufrieden?

Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit den Anstrengungen der deutschen Auto-Hersteller bei der Entwicklung umweltfreundlicherer Autos“ gaben 61 Prozent der Befragten an, dass sie nicht zufrieden seien (34% „unzufrieden“, 27% „sehr unzufrieden“). Mehr als die Hälfte der Deutschen (52 %) ist der Umfrage zufolge der Meinung, dass die Politik zu viel Rücksicht auf die Automobilhersteller nimmt.

Die bundesweite Umfrage im Auftrag des SWR führte Infratest dimap zwischen dem 13. und dem 16. November 2017 durch. In einer repräsentativen Zufallsauswahl wurden 1.005 Personen am Telefon befragt. 

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SWR