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Schwitzt man beim Schwimmen?

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Biologisch gesehen müssten wir beim Schwimmen eigentlich nicht schwitzen. Die Funktion des Schwitzens ist es, den Körper abzukühlen. Beim normalen Sport ist das gut. Der Körper verbrennt mehr Kalorien, er wird warm. Deshalb muss er gekühlt werden, und das Schwitzen hilft dabei. Die Funktion des Schweißes ist es vor allem, auf der Haut zu verdunsten, denn dabei entsteht Verdunstungskälte, die den Körper kühlt. Das Schwimmen ist insofern eine Ausnahme, als da der Körper von kühlendem Wasser umgeben ist. Er müsste also nicht schwitzen.

Der Körper fragt nicht nach der Sportart

Das Problem ist nur: Der Körper differenziert da nicht so. Er registriert: „Ich muss mich anstrengen“ und spult sein übliches Programm ab: Der Stoffwechsel beschleunigt sich, und die Schweißproduktion wird angeworfen. Der Körper fragt aber nicht nach der Sportart oder danach, ob die Haut Wasserkontakt hat. Insofern: Ja auch Schwimmer schwitzen – zumindest wenn es sportlich wird.

Allerdings schwitzt man beim Schwimmen nicht im gleichen Maß wie etwa beim Jogging. Es passiert ja bekanntlich selten, dass man aus dem Wasser steigt und sich erst mal den Schweiß aus dem Gesicht wischen muss. Das liegt daran, dass der Körper doch ein bisschen schlauer ist und schon noch auf einen anderen Parameter achtet: nämlich die Hauttemperatur. Das ist beim normalen Sport ja auch so: Beim Joggen schwitzt man im Hochsommer naturgemäß mehr als im Winter. Und analog hält sich der Körper auch mit der Schweißproduktion beim Schwimmen eher zurück, da die Haut im Grunde kühl bleibt. Er registriert aber schon, wie warm es um ihn herum ist.

Auf Anstrengung und Umgebungstemperatur kommt es an

Gerade Leistungsschwimmer trainieren eher in etwas wärmerem Wasser mit Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad. Und nach einer Stunde Training lässt sich nachweisen, dass der Körper Flüssigkeit verloren hat – je nachdem, wie warm das Wasser ist. Nach einer Stunde Training haben sie bei 24 Grad Wassertemperatur etwa 0,2 Liter Flüssigkeit verloren. Bei 28 Grad schon mehr als das Doppelte, nämlich einen halben Liter. Und im heißen Thermalbad muss sich der Körper unter Umständen gar nicht mehr bewegen, um ins Schwitzen zu kommen.

Wir schwitzen also, wenn wir uns anstrengen oder wenn es um uns herum warm ist. Und wenn beides zusammen kommt, schwitzen wir umso mehr.

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