"Morgen kommt der Weihnachtsmann" erschien schon 1837
Keineswegs wurde er von Coca-Cola erfunden. Schon vor 180 Jahren kannte und besang man ihn in Deutschland mit Hoffmann von Fallerslebens (1798 - 1874) "Morgen kommt der Weihnachtsmann". Redewendungen beeinflusste er allerdings erst um 1900. Dabei ging es um sein Aussehen und um seine vom Nikolaus geerbte Tätigkeit als Geschenkebringer. So nannten Kartenspieler einen dicken Stich "Weihnachtsmann" oder kommentierten besonders solche von mehr als dreißig Punkten mit den Worten "Der Weihnachtsmann war da!"
Da er traditionell mit einem Sack auf dem Rücken dargestellt wurde, mussten sich Bucklige die Verspottung als "Weihnachtsmann" gefallen lassen, ebenso natürlich Vollbartträger, weil die starke Gesichtsbehaarung zu dem Mann einfach dazugehörte.
Glaube an den Weihnachtsmann als Symbol für Naivität
Warum man aber Dumme und Beschränkte mit "Du bist mir aber ein Weihnachtsmann!" beschimpft? Das erscheint bei einer so positiv besetzten Figur doch seltsam. Es liegt an einer Zweistufenentwicklung. Naiven oder blöden Menschen sagte man ebenfalls seit etwa 1900 schon: "Du glaubst wohl noch an den Weihnachtsmann!" Das taten ja nur kleine Kinder. Von dieser Beschimpfung aus übertrug man kühn die Dummheit der Naiven auf das Objekt ihres kindlichen Glaubens selbst.
Es könnte auch noch hineinspielen, dass man in Literatur, Kaufhäusern, Filmen, Familien den Weihnachtsmann zumeist als einen eher einfachen, älteren Mann präsentierte, den Intelligenz nicht gerade auszeichnete, eher sogar eine gewisse Zerstreutheit und nachlässige Gutmütigkeit.
Redensart "Früher war mehr Lametta!" – Woher kommt das?
"Weihnachten bei den Hoppenstedts" ist selbst schon sprichwörtlich geworden, während Lametta seine unangefochtene Stellung am Weihnachtsbaum und im Volksmund nicht erfolgreich verteidigen konnte. Zu billig wirkten die Stanniolstreifen am Baum als Ersatz für Eiszapfen aus Glas. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart "Butter bei die Fische" – Woher kommt das?
In Norddeutschland sagt man: Wenn jemand seine Fische mit Butter zubereiten kann, dann muss er reich sein. Man meinte damit aber auch, dass das "etwas Vollständiges" sei. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Bis in die Puppen wach bleiben" – Woher kommt der Ausdruck?
"Bis in die Puppen" ist eine ganz lustige Berliner Redensart. König Friedrich II. hat, als er inthronisiert wurde, am Großen Stern im Tiergarten Götterstatuen aufstellen lassen. Die Berliner waren ein bisschen respektlos und sagten, dass seien die Puppen des Königs. Von Rolf-Bernhard Essig