Paola und Kurt Felix 1987 © SWRHugo Jehle (Foto: SWR, Hugo Jehle)

Verstehen Sie Spaß?

Die Moderatoren

Stand

Kurt Felix
(1980 bis 1981 – 24 Sendungen)
Kurt und Paola Felix
(1983 bis 1990 – 29 Sendungen)

Kurt Felix ist der Erfinder von „Verstehen Sie Spaß?“ – und gleichzeitig der erste Moderator der Sendung. Die ersten 24 Folgen präsentierte er von 1980 bis 1981 als 30-minütige Studiosendung alle zwei Wochen im Vorabendprogramm des Ersten. Zuvor hatte er mit „Teleboy“ bereits eine sehr erfolgreiche Versteckte-Kamera-Sendung im Schweizer Fernsehen. In der Anfangszeit von „Verstehen Sie Spaß?“ wurden meist fünf bis sechs Streiche mit versteckter Kamera gezeigt; ein Teil davon waren Übernahmen aus amerikanischen und englischen Formaten („Candid Camera“) sowie vom Schweizer Fernsehen.

Ab Ende 1983 wurde „Verstehen Sie Spaß?“ als große Samstagabend-Unterhaltungsshow im Ersten sechsmal pro Jahr live ausgestrahlt und Kurt Felix holte seine Frau, die Sängerin Paola, als Co-Moderatorin mit ins Boot. Sie hatte in fast jeder Sendung einen Auftritt – oft eigens für die Show geschriebene Nummern mit Gaststars. Auch Karl Dall gehörte in dieser Zeit zu den festen Bestandteilen von „Verstehen Sie Spaß?“: Als Filmvorführer („Karl, Film ab!“) hatte er regelmäßig kurze Comedy-Auftritte und präsentierte zudem in jeder Ausgabe einen „Telefonspaß“.

Im Grunde war „Verstehen Sie Spaß?“ aber immer Kurt Felix’ Schöpfung: Die meisten Filmideen stammten von ihm, er war vor Ort bei den Dreharbeiten auch der Regisseur, machte die Auflösungen und fungierte als Lockvogel. Sogar nach seiner Zeit als Moderator blieb er hinter den Kulissen als Berater und Ideengeber aktiv. Gemeinsam moderierten Kurt und Paola Felix „Verstehen Sie Spaß?“ bis 1990.




Harald Schmidt
(1992 bis 1995 – 16 Sendungen)

In der Harald-Schmidt-Ära von 1992 bis 1995 gab es bei „Verstehen Sie Spaß?“ einige Änderungen. Der neue Gastgeber führte nicht nur ein Talksofa ein, sondern bestritt auch mehr Sendezeit mit Stand-up-Comedy. Dabei testete er oft aus, wie weit er – auch beim Publikum vor Ort – mit seinem Humor gehen konnte. Für eine Weile trug die Show sogar den Untertitel „Die Harald Schmidt Show“. Berühmt wurde eine Szene, in der der Moderator minutenlang nur ein tickendes Metronom zeigte und laut darüber nachdachte, was das jetzt kostete. Harald Schmidt war aber auch als Lockvogel häufig im Einsatz – und seine Gags waren mitunter ein wenig böser als die von Kurt Felix. Er erreichte mit der Sendung, die immer live aus Ludwigsburg kam, zeitweise mehr als zehn Millionen Zuschauer.




Dieter Hallervorden
(1996 bis 1997 – 7 Sendungen)

Dieter Hallervorden sendete ab 1996 aus Berlin – aus einem Theater, Vorhang inklusive. Sein Markenzeichen waren gespielte Sketche und Witze mit Maske und Kostüm, die die Filme mit versteckter Kamera im Programm ergänzten. Außerdem versuchte er immer wieder, Journalisten hereinzulegen: Einmal verkündete er, das Bernsteinzimmer gefunden zu haben, und lud zur Pressekonferenz, ein anderes Mal gab es einen angeblichen UFO-Absturz in München. Mit dem Bandleader Diether Reith sang Dieter Hallervorden darüber hinaus in fast jeder Ausgabe von „Verstehen Sie Spaß?“ einen Titel aus den gerade aktuellen Charts – mit neuem Text, versteht sich. Sein Gastspiel war leider eher kurz: Nur sieben Sendungen lang moderierte er die große Samstagabendshow.

Dieter Hallervorden - 1996 © SWRSchröder (Foto: SWR, Schröder)
Dieter Hallervorden (1996) © SWR/Schröder Bild in Detailansicht öffnen
Dieter Hallervorden (1996) © SWRH. Schröder (Foto: SWR, H. Schröder)
Dieter Hallervorden (1996) © SWR/H. Schröder Bild in Detailansicht öffnen




Cherno Jobatey
(1998 bis 2002 – 18 Sendungen)

Mit Cherno Jobatey fand „Verstehen Sie Spaß?” zurück zu seinen Wurzeln. Er setzte in seiner Zeit als Moderator von 1998 bis 2002 auf die drei bewährten Grundzutaten der Show: Filme mit der verstecken Kamera, prominente Gäste und Musik. Auch der „Spaßvogel“, das Maskottchen der Sendung aus der Ära Felix, kehrte zurück – allerdings nicht mehr als Zeichentrickfigur, sondern als Plüschfigur. Es gab jedoch auch einige Neuerungen unter Cherno Jobatey, zum Beispiel „Kurti“, die beliebte Lockvogelpuppe aus dem TV-Automaten. Außerdem wurde die Rubrik „Lockvogel des Abends“ eingeführt: Gäste aus dem Publikum bekamen dabei die Chance, während der Live-Sendung selbst als Lockvogel vor der Kamera zu agieren. Das Ergebnis wurde am Schluss der jeweiligen „Verstehen Sie Spaß?“-Ausgabe gezeigt.




Frank Elstner
(2002 bis 2009 – 45 Sendungen)

Nachdem Frank Elstner zusammen mit Kurt Felix schon in der Ära Cherno Jobatey beratend hinter den Kulissen fungiert hatte, lag es nahe, dass er nach dessen Abschied von „Verstehen Sie Spaß?“ die Show übernehmen würde – zumal er beim SWR ohnehin bereits die erfolgreiche Talkreihe „Frank Elstner: Menschen der Woche“ moderierte. Und so geschah es dann auch: Als Gastgeber des Showklassikers setzte Frank Elstner von 2002 bis 2009 auf das altbewährte Konzept: Er führte mit viel Witz und Charme durch die Sendung, talkte unterhaltsam mit seinen Gästen und erlöste die prominenten Opfer bei „Verstehen Sie Spaß?“ auch mal persönlich vor der versteckten Kamera. Außerdem rief Frank Elstner mit großem Erfolg den Wettbewerb „Witzbold des Jahres“ ins Leben.




Guido Cantz
(seit 10. April 2010 – bisher 50 Sendungen)

2010 übernahm bei „Verstehen Sie Spaß?“ jemand das Ruder, der im rheinischen Karneval großgeworden und dem Spaß somit seit jeher verpflichtet ist: Guido Cantz. Der Entertainer moderiert die traditionsreiche Samstagabendshow des SWR seit nunmehr zehn Jahren, ohne dabei dem Grundprinzip der Sendung untreu zu werden. So sind die Spaßfilme mit der versteckten Kamera weiterhin Dreh- und Angelpunkt von „Verstehen Sie Spaß?“. Allerdings schlüpft Guido Cantz für viele Clips höchstpersönlich in die Lockvogelrolle: In aufwändiger Maske und bis zur Unkenntlichkeit verkleidet, nimmt er arglose Zielpersonen aufs Korn – darunter auch der eine oder andere Prominente. Seine Schlagfertigkeit und sein Talent, zwischen verschiedenen Farbnuancen mühelos zu switchen, kommt ihm bei seinen Einsätzen sehr gelegen. Cantz‘ Konzept geht auf: Er unterhält mit der Sendung nicht nur die Gesamtzielgruppe, sondern erzielt vor allem bei den jungen Zuschauern sehr gute Marktanteile. Darüber hinaus ist der Youtube-Kanal von „Verstehen Sie Spaß?“ der erfolgreichste öffentlich-rechtliche im Hinblick auf die Abonnenten.

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SWR