Umwelt

Cerrado – Brasiliens artenreiche Savanne

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Das brasilianische Cerrado ist noch stärker von Brandrodungen betroffen als der Amazonas – auch für den Soja- und Fleischexport nach Europa.

Brasilien hat mehrere Großökosysteme, wissenschaftlich "Biome" genannt. Das größte ist der Amazonas-Regenwald. Weniger bekannt, aber ebenfalls bedeutend, ist der südlich angrenzende Cerrado, eine riesige Savanne – fast 6-mal so groß wie Deutschland. Schon 60 Prozent des Cerrado sind für die landwirtschaftliche Nutzung umgepflügt worden. Von dort kommt die größte Menge
Brasilien hat mehrere Großökosysteme, wissenschaftlich "Biome" genannt. Das größte ist der Amazonas-Regenwald. Weniger bekannt, aber ebenfalls bedeutend, ist der südlich angrenzende Cerrado, eine riesige Savanne – fast 6-mal so groß wie Deutschland. Schon 60 Prozent des Cerrado sind für die landwirtschaftliche Nutzung umgepflügt worden. Von dort kommt die größte Menge an Soja und Rindfleisch für den europäischen Markt.
Ein Teil des Cerrado ist der Nationalpark "Chapada dos Veadeiros". Bei einem Brand 2017 wurde ein Großtel vernichtet. Nationalparkchef Luiz Henrique Neves erklärt: "Ein Baum hier ist die "Canela de Ema", das "Schienbein des Laufvogels". Er wird von traditionellen
Ein Teil des Cerrado ist der Nationalpark "Chapada dos Veadeiros". Bei einem Brand 2017 wurde ein Großtel vernichtet. Nationalparkchef Luiz Henrique Neves erklärt: "Ein Baum hier ist die "Canela de Ema", das "Schienbein des Laufvogels". Er wird von traditionellen Gemeinschaften im Cerrado als Feuerholz verwendet, ist ergiebig und brennt auf den Feuerstellen sehr langsam. Dieser Baum stirbt bei einem Brand nicht so schnell."
Blick auf niedergebrannte Stellen am 28. Oktober 2017 im Nationalpark Chapada dos Veadeiros. Die Brände haben in Brasilien viele Quadratkilometer geschützte Naturschutzflächen zerstört.
Blick auf niedergebrannte Stellen im Oktober 2017 im Nationalpark Chapada dos Veadeiros. Die Brände haben in Brasilien viele Quadratkilometer geschützte Naturschutzflächen zerstört.
Blick vom Fernsehturm der Stadt: Brasilia ist vom Cerrado umgeben. Nach Salvador da Bahia und ab 1763 Rio de Janeiro wurde 1960 Brasilia Hauptstadt des 215-Millionen-Einwohner-Landes Brasilien
Blick vom Fernsehturm der Stadt: Brasilia ist vom Cerrado umgeben. Nach Salvador da Bahia und ab 1763 Rio de Janeiro wurde 1960 Brasilia Hauptstadt des 215-Millionen-Einwohner-Landes Brasilien
Obwohl das Großökosystem mit seinen Steppen, Palmenhainen und trockenen Wäldern unspektakulär wirkt, beherbergt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Cerrado hat, wie alle Savannen, eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der feuchten Zeit regnet es sechs Monate lang in Strömen. Es ist die feuchteste Savanne der Welt.
Obwohl das Großökosystem mit seinen Steppen, Palmenhainen und trockenen Wäldern unspektakulär wirkt, beherbergt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Cerrado hat, wie alle Savannen, eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der feuchten Zeit regnet es sechs Monate lang in Strömen. Es ist die feuchteste Savanne der Welt.
Das zentrale Hochplateau ist durchschnittlich 800 Meter hoch. Im Nationalpark Chapada dos Veadeiros ragen Gebirgskämme sogar bis auf 1.700 Meter in die Höhe. Überall in diesen Bergen fallen Wasserfälle in tiefe Schluchten. Tafelberge, Hügel und Täler, weite Wiesen, Palmenhaine, frische Quellen, Bäche und natürliche Schwimmbecken ziehen viel Besuch in den Park.
Das zentrale Hochplateau ist durchschnittlich 800 Meter hoch. Im Nationalpark Chapada dos Veadeiros ragen Gebirgskämme sogar bis auf 1.700 Meter in die Höhe. Überall in diesen Bergen fallen Wasserfälle in tiefe Schluchten. Tafelberge, Hügel und Täler, weite Wiesen, Palmenhaine, frische Quellen, Bäche und natürliche Schwimmbecken ziehen viel Besuch in den Park.
In den Dörfern und Kleinstädten des Cerrado leben mittlerweile viele Menschen von der Natur, z.B. als Samensammler. Fast die Hälfte der Pflanzen im Cerrado ist endemisch. Claudomiro Cortes züchtet in seiner Baumschule die Pflanzen nach. So können zerstörte Gebiete renaturiert werden: Baumarten wie Jatobá, Ipê (im Bild zu sehen), Carvoeiro, Baú und Pequi ...
In den Dörfern und Kleinstädten des Cerrado leben mittlerweile viele Menschen von der Natur, z.B. als Samensammler. Fast die Hälfte der Pflanzen im Cerrado ist endemisch. Claudomiro Cortes züchtet in seiner Baumschule die Pflanzen nach. So können zerstörte Gebiete renaturiert werden: Baumarten wie Jatobá, Ipê (im Bild zu sehen), Carvoeiro, Baú und Pequi ...
... aber auch Büsche und Gräser wie das hübsche Sterngras. Claudomiro Cortes hat bereits 300 verschiedene Gräser entdeckt.
... aber auch Büsche und Gräser wie das hübsche Sterngras. Claudomiro Cortes hat bereits 300 verschiedene Gräser entdeckt.
Tourist fotografiert Pflanzen: Eine Strategie zur Erhaltung des Cerrado und seiner Bevölkerung ist ein nachhaltiger Tourismus. Er schafft Einkommensmöglichkeiten und die Bevölkerung in der Parkumgebung hat wirtschaftliches Interesse an der Erhaltung der Natur.
Eine Strategie zur Erhaltung des Cerrado und seiner Bevölkerung ist ein nachhaltiger Tourismus. Er schafft Einkommensmöglichkeiten und die Bevölkerung in der Parkumgebung hat wirtschaftliches Interesse an der Erhaltung der Natur.

Umwelt Brandrodung im Cerrado – Brasiliens artenreiche Savanne in Gefahr

Das brasilianische Cerrado ist noch stärker von Brandrodungen betroffen als der Amazonas – auch für den Soja- und Fleischexport nach Europa.

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