31.10.1985

Theaterskandal um Fassbinder-Stück "Der Müll, die Stadt und der Tod"

Stand
AUTOR/IN
SWR2 Archivradio

Audio herunterladen (5,5 MB | MP3)

Als das Frankfurter Kammerspiel die Inszenierung von Rainer Werner Fassbinders Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" plant, besetzen Demonstranten am 31.10.1985 die Bühne und verhindern die Aufführung. Vor allem Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Frankfurt protestieren gegen das Stück.

Sie empfinden das Stück als antisemitisch, da im Mittelpunkt ein als "reicher Jude" bezeichneter Immobilienspekulant steht. Viele sehen in dieser Figur eine Anspielung auf den damaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Ignatz Bubis. Bubis selbst ist ebenfalls unter den Demonstranten. Daniel Cohn-Bendit, Mitglied der Grünen und ebenfalls Jude, zeigt Sympathie für die Demonstranten, hält ein Verbot des Stückes aber für falsch.

17.7.1995 Ignatz Bubis mag sich nicht an Rabbinerin gewöhnen

17.7.1995 | Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärt 1995 in einem Interview, warum er keine Rabbinerin in jüdischen Gemeinden akzeptieren will.

Weitere historische Aufnahmen

Archivradio-Gespräch Trotz Auschwitz – Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945

Judentum nach 1945 – was bedeutete das? Historische Aufnahmen u.a. mit Hannah Arendt, Fritz Bauer, Hans Rosenthal – kommentiert vom Publizisten und Zeitzeugen Micha Brumlik.

SWR2 Wissen: Archivradio SWR2

Stand
AUTOR/IN
SWR2 Archivradio