Die Keimzelle von Franz Schuberts "Schöner Müllerin": Im Berliner Salon von Hedwig von Staegemann dichtet 1816 ein Kreis literarisch interessierter Freunde ein Liederspiel.
Rose, die schöne Müllerstochter, wird von mehreren Verehrern umschwärmt. Sie entscheidet sich für den Jäger und bricht damit dem Müllerburschen das Herz. Er nimmt sich das Leben, aus Reue tut sie es ihm gleich.
Die Lieder dieses Singspiels sind erhalten, die stegreif-artigen Texte verschollen. Julian Prégardien und Johannes Held haben für den SWR daraus ein Lieder-Hörspiel gemacht, Studierende der Stuttgarter Musikhochschule haben die Musik und die Dialoge in den Studios des SWR aufgenommen.
Album-Tipp „Die schöne Müllerin“ mit Konstantin Krimmel und Daniel Heide
Bei den Münchner Opernfestspielen ist er gerade zu hören, der junge Bariton Konstantin Krimmel. Als Guglielmo in Mozarts „Così fan tutte“ und mit einem Schubert-Liederabend. Schubert singt er am 19. Juli auch in der Londoner Wigmore Hall – und wer es dorthin geschafft hat, in den Olymp des Liedgesangs, dem muss das Lied wirklich am Herzen liegen. Wie sehr das der Fall ist, hört man jetzt auf Konstantin Krimmels neuer CD: Franz Schubert, „Die schöne Müllerin“.
Musikmarkt: Hörbuch-Tipp Leidensgeschichten mit Schuberts „Die schöne Müllerin“ von Stefan Weiller
Der freischaffende Künstler und Journalist Stefan Weiller beschäftigt sich immer wieder mit Menschen in extremen Lebenssituationen und ihren Grenzerfahrungen. Und so sucht er in seinen Arbeiten neue Ausdrucksformen für soziale und gesellschaftspolitische Themen. Zwei dieser Kunstprojekte sind bisher als Hörbücher entstanden: „Deutsche Winterreise“ und „Letzte Lieder“. Darin geht es um Obdachlosigkeit und um Gespräche mit Sterbenden über die Musik ihres Lebens. Für sein jüngstes Projekt hat er Franz Schuberts Liederzyklus "Die schöne Müllerin" als Grundlage genommen, um von Obdachlosen, Suchtkranken, Gewaltopfern und Stalkern zu erzählen. Dorothea Hußlein hat sich dieses Hörbuch bereits angehört.