Musikstück der Woche

Mehr zu Beethovens Streichquartett e-Moll op. 59 Nr. 2

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AUTOR/IN
Christiane Peterlein

Dieses Werk bietet alles: In seinem Streichquartett op. 59 Nr. 2 schlägt Beethoven den Bogen vom finsteren e-Moll über sakrale Stimmungen bis hin zum wilden Tanz.

Dieses zweite der drei Graf Rasumowsky gewidmeten Streichquartette stellt seine Interpret*innen musikalisch wie technisch auf die Probe. In unserer Aufnahme besteht das Danish String Quartet diese Probe mit Brillanz und Raffinesse.

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Kaum zu fassen

Stolz und triumphierend setzt der dritte Satz in C-Dur ein, die erste Geige glänzt in den oberen Lagen – doch der helle Eindruck ändert sich schnell, plötzlich wechselt die Harmonie nach Moll. Immer wieder pendelt dieser Satz zwischen Dur und Moll, versagt seinen Hörer*innen eine klare Festlegung und lässt sie in der Schwebe. Vorangetrieben wird der Satz vom pochenden Rhythmus in den Begleitstimmen. Ein ruhiger Mittelteil bietet eine kurze Atempause, bevor es in das furiose Finale geht.

Der Rhythmus übernimmt die Führung, während das Tempo immer weiter gesteigert wird. Beethoven verlangt hier ein hohes Maß an Virtuosität, sowohl von den einzelnen Ensemblemitgliedern als auch vom Ensemble im Zusammenspiel. Leisten konnte dies das Quartett um den mit Beethoven befreundeten Geiger Ignaz Schuppanzigh. Graf Rasumowsky engagierte sie als festes Ensemble in seinem Wiener Palais, wo sie das ihm gewidmete Streichquartett zusammen mit Beethovens anderen beiden „Rasumowsky“-Quartetten im Winter 1806/07 uraufführten.

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Christiane Peterlein