Musikstück der Woche

Rafał Blechacz spielt Ludwig van Beethoven: Klaviersonate A-Dur op. 101

Stand
Autor/in
Marcus Caratelli
Felix Werthschulte

Als Beethoven in seiner letzten und eigentümlichsten Schaffensperiode immer kühnere Werke schreibt, da konstatiert die Allgemeine Musikalische Zeitung: „Dann dürfen wir hier weniger als irgendwo Etwas, das an Gewohntes erinnert, erwarten, und werden neben dem innigst flehenden – auch auf manches himmelaufstürmende musikalische Wort gefasst sein müssen.“

Trefflicher als die Allgemeine Musikalische Zeitung kann man Beethovens A-Dur Sonate nicht zusammenfassen. Sie zählt zur Gruppe der letzten Klaviersonaten Beethovens und besticht durch ihre Widersprüchlichkeit und bricht dabei mit allerlei Konventionen.

Der Weg, den Beethoven in seinen vorherigen 27 Sonaten gleichsam beschritten hat, führt uns unweigerlich zu dieser letzten Schaffensperiode.

Sich selbst darf man nicht für so göttlich halten, daß man seine eigenen Werke nicht gelegentlich verbessern könnte.

Der Umbruch, das Suchen nach neuen kompositorischen Wegen ist also der logische Schritt im von Krisen gebeutelten Leben Beethovens; besonders in den Jahren 1812 bis 1817, in die auch die Entstehung der A-Dur Sonate fällt.

Persönliche Schicksalsschläge und Geldnöte machten ihm schwer zu schaffen. Seine Kreativität bündelt er in den wenigen, großen Werken, die er in jener Zeit zu Papier bringt: Dem f-moll Streichquartett, der „Hammerklaviersonate“ und der A-Dur Sonate.

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Autor/in
Marcus Caratelli
Felix Werthschulte