Es diskutieren:
Matthias Heine - Feuilletonredakteur bei der Tageszeitung "Die Welt", Berlin, Prof. Dr. Tom Kindt - Literaturwissenschaftler, Universität Fribourg, Schweiz, Joachim A. Lang - Regisseur, Autor, SWR-Redakteur, Berlin
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral": Die Dreigroschenoper, uraufgeführt 1928 - vor 90 Jahren - war einer der größten Theatererfolge des 20. Jahrhunderts. Die Stadt Berlin verfiel damals einem regelrechten "Dreigroschenfieber" - die Songs von Mackie Messer, Peachum, Polly und der Seeräuber-Jenny wurden Ohrwürmer.
Und heute? Was bleibt von dem Stück jenseits der schmissigen Songs? Was hat uns Brecht noch zu sagen?
Der Regisseur, SWR-Redakteur und Brecht-Kenner Joachim Lang hat einen Brechtfilm für unsere Zeit gedreht: Am 13. September startet "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" mit großem Staraufgebot in den Kinos. Der Film mit Lars Eidinger in der Rolle von Bertolt Brecht schlägt eine Brücke von den 20er Jahren bis in die glänzende Welt der Bankentower unserer Gegenwart und fragt nach dem Verhältnis von Moral und Kapital. Oder, wie Brecht meinte: "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"
SWR Kinokoproduktion in TV und Mediathek Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm
Nach dem Welterfolg der Dreigroschenoper 1928 will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht (Lars Eidinger) ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Die SWR Kinoproduktion "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" erzählt von Brechts Kampf mit der Filmindustrie und den Dreharbeiten zur gescheiterten Verfilmung seiner Dreigroschenoper.