Etwa 100 Landwirte mit ihren Traktoren demonstrieren vor dem Mainzer Dom gegen die Planungen der EU-Kommission, Pflanzenschutzmittel für Schutzzonen zu verbieten.  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Bundesweiter Aktionstag

100 Landwirte protestierten mit ihren Traktoren vor dem Mainzer Dom

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Etwa 100 Landwirte aus Rheinhessen und dem Hunsrück waren mit ihren Traktoren nach Mainz gefahren. Ihre Sorge: Regionale Produkte könnten zu teuer werden.

In einem Korso waren etwa 60 Landwirte in Alzey mit ihren Traktoren gestartet. Aus Ingelheim sind 40 Traktoren in Richtung Mainz gefahren.

Da sie mit ihren Traktoren über die Hauptverkehrsachsen in die Mainzer Innenstadt fuhren, kam es am Mittwochmorgen nach Angaben der Polizei im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen. "Sie waren im Schritttempo unterwegs", so Polizeisprecher Rinaldo Roberto. Viele hupten auch, um ihren Protest deutlich zu machen. Bei ihrem Abzug am Nachmittag habe es aber keine Verkehrsbehinderungen mehr gegeben.

Etwa 40 Polizisten waren im Einsatz um die Traktoren-Demo zu begleiten und den Verkehr zu regeln. Auch Busse mussten die Polizisten für die Traktoren anhalten.

Aktion am Mainzer Dom

Vor dem Mainzer Dom hatten dann die etwa 100 Landwirte mit ihren Traktoren gestoppt. In strömenden Regen bauten sie Tische und Bänke auf und boten den Bürgerinnen und Bürgern regionale Produkte zum Frühstück an. Organisiert wurde der Aktionstag vom Verein Landwirtschaft verbindet Rheinland-Pfalz.

Nach Angaben eines Sprechers der Landwirte wollten die Landwirte so mit der Bevölkerung und der Politik ins Gespräch kommen. Ihr Protest richtet sich gegen die Pläne der EU-Kommission , die unter anderem ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzzonen vorsehen.

Landwirte fürchten hohe Preise für regionale Lebensmittel

Hintergrund ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission zur "nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln", der ein Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzzonen vorsieht. Außerdem könnte der Einsatz von Pflanzenschutzmittel bis 2030 um die Hälfte reduziert werden.

Tausende Familienbetriebe seien in Gefahr, so der Verein Landwirtschaft verbindet Rheinland-Pfalz. Es sei nämlich dann nicht mehr möglich, heimische Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren.

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SWR