Nach dem Giftanschlag an der TU Darmstadt beginnt jetzt der Prozess gegen eine Mainzerin. (Foto: SWR)

Getränke vergiftet

Giftanschlag an TU Darmstadt: Prozess gegen Mainzerin wegen versuchten Mordes

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AUTOR/IN
Christiane Spohn

Eine Studentin muss sich vor dem Landgericht Darmstadt wegen eines Giftanschlags an der Technischen Universität (TU) Darmstadt verantworten. Die Frau gilt wegen einer psychischen Erkrankung als schuldunfähig.

Die Staatsanwaltschaft hat zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Darmstadt beantragt, die Angeklagte wegen paranoider Schizophrenie in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Unter dem Einfluss ihrer Erkrankung soll die 33-jährige Mainzerin versucht haben, sieben Menschen mit Gift zu töten.

Laut Anklage hatte die 33-jährige Studentin am 23. August 2021 in mehreren Teeküchen der TU Darmstadt Getränke vergiftet. Sie soll einen Chemikalien-Mix unter anderem in offene Milchtüten gefüllt haben. Sieben Menschen wurden dadurch verletzt. Ein Opfer schwebte sogar in Lebensgefahr.

Großaufgebot an Einsatzkräften an der TU Darmstadt

Nachdem das erste Opfer Vergiftungserscheinungen bekommen hatte, riegelten Polizei und Feuerwehr die TU Darmstadt sofort ab. Spezialisten durchsuchten vor allem das Gebäude L 2/01. Dort hatten die Opfer aus Milchtüten und Getränkespendern getrunken. Die Ermittler wurden fündig: In den Behältern entdeckten sie eine toxische Substanz.

Studentin aus Mainz fiel Ermittlern früh auf

Die Ermittler wurden schnell auf die 33-jährige Angeklagte aufmerksam. Sie war selbst Studentin der Materialwissenschaften an der TU Darmstadt. Kurz nach dem Giftanschlag im September 2021 fiel die Frau der Polizei auf. Sie hatte die Angeklagte in eine psychiatrische Klinik gebracht.

Der Oberarzt der Klinik beschrieb vor Gericht ihren damaligen Zustand als psychotisch. Sie habe eine Mütze dabei gehabt, in die Kupfer- und Aluminiumfolie eingenäht waren. Laut des Arztes habe sie davon gesprochen, dass über eine Technik Stimmen in ihren Kopf kämen. Aus ärztlicher Sicht seien das akustische Halluzinationen gewesen.

Monatelange Ermittlungen der Mordkommission

Gleichzeitig setzte die Polizei eine Mordkommission mit bis zu 50 Beamten ein. Sie fand Beweise dafür, dass die Angeklagte in der Nacht vor der Tat in dem Gebäude L2/01 aufgehalten hatte.

Zudem entdeckten die Ermittler Notizen über die Beschäftigten der TU Darmstadt bei der Studentin. Daraus schlossen die Fahnder, dass sie sich durch die Mitarbeitenden der Universität bedroht gefühlt habe. Das soll auch das Motiv der Angeklagten gewesen sein.

Angeklagte seit März in Psychiatrie

Im März 2022 hatten die Ermittler die 33-jährige Mainzerin dann festgenommen. Sie wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Laut Staatsanwaltschaft gilt sie wegen ihrer psychischen Erkrankung als schuldunfähig. Die Angeklagte hat sich bisher zu der Tat nicht geäußert.

Das Landgericht Darmstadt plant 150 Zeugen und Sachverständige zu hören. Vorerst sind 16 Verhandlungstage bis Anfang Februar 2023 angesetzt.

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