Start ins neue Leben

Frauen schneller aus der Gewalt holen: Dringende Suche nach Wohnraum

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Autor/in
Tjada Huchtkötter

Für Frauen, die einen gewalttätigen Mann verlassen haben, ist es oft schwer, ein neues Leben aufzubauen. Das Mainzer Modellprojekt "Second-Stage" soll dabei helfen.

Viele Frauen trennen sich oft nicht von gewalttätigen Männern, weil sie aufgrund des Wohnungsmangels die Obdachlosigkeit fürchten müssen. Selbst ein Platz in einem Frauenhaus ist oft nicht sicher. Es fehlt schlicht an freien Plätzen.

Wenn Frauen nach einem möglichen Aufenthalt in einem Frauenhaus aber keine längerfristige andere Bleibe finden, bleiben oft nur zwei Optionen: Wohnungslosigkeit oder die Rückkehr zum Täter.

Um diesen Frauen langfristig zu helfen, hat ein Netzwerk von rheinland-pfälzischen Sozialarbeiterinnen Anfang des Jahres das sogenannte "Second Stage"-Modellprojekt ins Leben gerufen.

Initiative "Second Stage" bietet Neuanfang für ein Leben nach der Gewalt

Bei dem Modellprojekt "Second Stage" geht es darum, dass Frauen nach einem ersten Aufenthalt in einem Frauenhaus zeitnah in eine Wohnung ziehen können. In einer dieser beiden Wohnungen, die in Mainz angeboten werden, können sie in Ruhe ein neues Leben aufbauen.

Laut einer Mitarbeiterin des Mainzer Frauenhauses, die das Projekt mit organisiert, helfen diese Wohnungen dabei, oftmals wieder einen Job zu finden. Denn dadurch haben die Frauen eine Adresse, können Bewerbungen schreiben und wieder Besuch bekommen.

Vor dem Mainzer Theater wurde ein organgener Infostand aufgebaut. Hier Informieren Sozialarbeiterinnen darüber, dass Frauen, die von gewalt betroffen sind, Wohnungen brauchen.
Vor dem Mainzer Theater informieren verschiedene Hilfseinrichtungen darüber, wie Frauen besser vor Gewalt geschützt werden können.

Außerdem werden durch diese Wohnungen, die entweder von den Frauen selbst oder durch Leistungsbezüge finanziert werden, schneller wieder Plätze in den Frauenhäusern für andere Betroffene frei.

Denn: "Die eigentliche Verweildauer von Frauen in Frauenhäusern beträgt etwa drei Monate", so die Mitarbeiterin. Wegen der akuten Wohnungsnot blieben Frauen oft sogar ein Jahr oder länger.

Wohnungs-Portal soll dauerhafte Bleibe vermitteln

Die Wohnungen selbst sollen erstmal nicht dauerhaft an die Frauen abgetreten werden, sondern dienen als weiterer Übergang. Ein neues, dauerhaftes Zuhause soll dann ein weiteres Projekt mit sich bringen, an dem die Frauen der verschiedenen Hilfseinrichtungen auch arbeiten.

Auf einer neu angelegten Website können zum Beispiel private Vermieter oder Vermieterinnen ihre Wohnungen anbieten. Melden können sich auch Menschen aus Mainz, die aktuell auf der Suche nach einer Nachmieterin sind oder von einer Wohnung wissen, die bald frei wird.

Dieses Angebot gibt es laut der Sozialarbeiterin erst seit Ende vergangener Woche. Und schon jetzt hätten sich Menschen aus Mainz gemeldet, die eine Wohnung anbieten. Eine betroffene Frau hat zum Beispiel ab Februar ein neues, dauerhaftes Zuhause, freut sich die Mitarbeiterin.

Mehr Wohnraum könnte Gewalt gegen Frauen bekämpfen

Dass es schon für normale Wohnungssuchende schwer ist, eine Wohnung zu finden, kennen sicherlich viele. Aber gerade Frauen, die eine viel schlechtere Absicherung haben, brauchen die Hilfe von anderen.

Vor dem Mainzer Theater wurde ein organgener Infostand aufgebaut. Hier Informieren Sozialarbeiterinnen darüber, dass Frauen, die von gewalt betroffen sind, Wohnungen brauchen.
Auch in Rheinland-Pfalz und Mainz steigt die Gewalt gegen Frauen - egal, ob auf offener Straße oder in der Beziehung.

Daher werden die vielen Mitarbeiterinnen der Anlaufstellen für Frauen weiter dafür kämpfen, dass es zum einen mehr Plätze in Frauenhäusern gibt. Und zum anderen, dass neue Projekte wie "Second Stage" oder wie Vermittler-Internetseiten weiter ausgebaut werden.

Denn jeder und jede hat ein sicheres Zuhause verdient.

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