Bad Kreuznacher über den Fang seines Lebens

"Ein absolutes Monster": Angler zieht riesigen Wels aus dem Rhein

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Es könnte der größte Wels sein, den jemals ein Angler im Rhein gefangen hat. Nico Magdic aus Bad Kreuznach hat den Koloss an Land gezogen. Der 35-Jährige über das "Urzeitmonster" und einen Abend, an dem etwas Besonderes in der Luft gelegen habe.

2,62 Meter lang, etwa 100 Kilogramm schwer und wohl mehr als 30 Jahre alt war der Wels, den Nico Magdic auf dem Echolot seines Schlauchboots entdeckte. Schon beim Blick auf den kleinen Monitor sei ihm klar gewesen, dass es sich um einen großen Fisch handeln muss. "Dass er aber so groß ist, hätte ich nicht erwartet", erzählt Magdic. An dem Abend sei er mit zwei Freunden kurz nach der Dämmerung auf dem Rhein unterwegs gewesen. Am Horizont war ein Gewitter zu sehen, "es lag etwas in der Luft", berichtet der Angler von seinem Fang.

Mit dem Angeln auf der Nahe fing als Kind alles an

Magdic wurde nach eigenen Angaben bereits als Kind mit dem "Angelvirus" infiziert. Sein Vater habe ihn zum Angeln mit auf die Nahe genommen, da sei er erst fünf oder sechs Jahre alt gewesen. "Schon damals haben mich die Bilder von diesen Riesenfischen fasziniert", erklärt der heute 35-Jährige seine Leidenschaft für den Wels. Vor etwa neuen Jahren habe er sich auf das Angeln der sogenannten Waller, wie der europäische Flusswels auch genannt wird, spezialisiert. Unter Anglern gelte der Fang von Welsen als Königsdisziplin, da es sich dabei um die größten Süßwasserfische in Europa handele.

Wels zieht Boot 20 Minuten über den Rhein

An dem Abend seines größten Fangs sei er zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. "Aber zum Angeln braucht es dann auch die richtige Technik, Ausdauer, Erfahrung und natürlich Glück", so Magdic. 20 Minuten lang habe der Wels sein Boot über den Rhein gezogen. Die Fische seien "schwierig zu überlisten". Als er den Wels schließlich ans Ufer gezogen hatte, sei ihm erst klar geworden, dass das ein "Ausnahmefisch" für den Rhein ist. In Frankreich habe ein Angler einen Wels mit 2,74 Meter gefangen, aber im Rhein sei ihm bis jetzt kein größeres Exemplar bekannt. Ein offizieller Rhein-Rekord ist der Wels von Magdic jedoch nicht, da er nicht offiziell vermessen wurde. Wo genau er den Wels gefunden hat und was danach mit dem Fisch passiert ist, wollte der Angler nicht verraten.

Karriereende im Überschwang der Gefühle verkündet

Das Angeln sei für ihn ein Gefühl von Freiheit, so Magdic. "Ich kann dabei alles um mich herum vergessen, meine Probleme und Sorgen, und einfach abschalten." Außerdem liebe er es, am Wasser zu sein und die Verbundenheit zur Natur zu spüren. "Wir Angler hegen und schützen die Gewässer ja auch, zum Beispiel, in dem wir Müll, den wir am Ufer finden, mitnehmen und dann richtig entsorgen", sagt er.

Im Video zu seinem Fang ruft Magdic am Ende fassungslos: "Ich höre mit dem Angeln auf!" Hat er das wirklich? "Das war im Überschwang der Gefühle", lacht Magdic. Es gebe immer noch größere Fische, sein persönlicher Rekordfang tue seinem Hobby keinen Abbruch.

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SWR