Kein Licht, kein Telefon, kein Internet, kein fließend Wasser – das wäre die Folge eines großflächigen Stromausfalls über mehrere Stunden oder Tage. Ein Szenario, dass sich auch in der Pfalz niemand wünscht. Trotzdem arbeiten Krisenstäbe bereits seit Monaten an entsprechenden Notfallplänen.
Stromausfall: Das sollten Sie bei einem Blackout zuhause haben
Wie wahrscheinlich ist ein längerer Stromausfall in diesem Winter? Wie können Sie sich vorbereiten, damit Sie im Notfall nicht hungern und im Dunkeln sitzen müssen. Wir geben Tipps.
Auch bei Stromausfall: Trinkwasser in der Pfalz ist gesichert
Die gute Nachricht: Auch wenn der Strom tatsächlich länger ausfallen sollte, ist die Trinkwasserversorgung in vielen Städten und Gemeinden der Vorder- und Südpfalz gesichert. Das teilten die Städte Neustadt, Speyer, Frankenthal, Landau, Ludwigshafen und der Kreis Bad Dürkheim auf SWR-Anfrage mit.
Die Stadt Landau hat beispielsweise mit ihrem lokalen Energieversorger einen Notfallplan für die Wasserversorgung erstellt, die so auch bei einem Stromausfall nicht unterbrochen werden muss.

In Speyer gibt es zwei Wasserwerke, von denen laut Stadtverwaltung im Normalfall eines ausreiche, um den Trinkwasserbedarf der Stadt abzudecken. Zudem gibt es in vielen Städten der Pfalz Notwasserbrunnen. Alleine im Ludwigshafener Stadtgebiet gibt es 40 solcher Brunnen, mit denen die Bevölkerung – so die Stadtverwaltung – im Notfall mit Trinkwasser versorgt werden kann.
Pfalz: Notfall-Anlaufstellen für Bürger geplant
Da bei einem Stromausfall auch Kommunikationsmittel wie Telefon, Internet und Radio (außer analoge, batteriebetriebene oder Kurbelradios) nicht funktionieren, sollen in vielen Städten und Gemeinden zentrale Anlaufstellen für Bürger eingerichtet werden. Im Kreis Bad Dürkheim sollen sich die Menschen beispielsweise bei Feuerwehrgerätehäusern treffen, informieren oder Hilfe bekommen können. Die Stadt Neustadt will mehrere solcher Anlaufstellen in der Innenstadt anbieten.
Außerdem sollen unter anderem in Landau, Ludwigshafen und Neustadt sogenannte Wärmeinseln eingerichtet werden. In extra dafür vorgesehenen Räumlichkeiten in der Innenstadt sollen sich Menschen aufwärmen können, wenn beispielsweise ihre Heizungen zuhause ausfallen sollten. Teilweise würden dafür auch große öffentliche Gebäude genutzt. Wie ein Sprecher der Stadt Neustadt dem SWR sagte, stimme man sich zurzeit ab, welche Gebäude in Neustadt dafür in Frage kämen.

Notstrom für Krankenhäuser und Co.
Im Krisenfall sei es zudem wichtig, besonders den Betrieb der kritischen Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Dazu zählen beispielsweise Feuerwehr, Krankenhäuser oder Verwaltung. Laut des Kreises Südliche Weinstraße ist es wichtig, dass die Verwaltung auch im Krisenfall handlungsfähig bleibt und die Kommunikation zu Verbands- und Ortsgemeinden sowie zu Feuerwehr und Rettungsdiensten funktioniert. Daran werde gearbeitet.
Dazu werden beispielsweise zusätzliche Notstromgeräte benötigt, die die Stadt Landau nach eigenen Angaben extra anschafft.

Tipps für Pfälzer Bürger: Bei Lebensmitteln selbst vorsorgen
Die Verwaltungen appellieren zudem an ihre Bürger sich zu informieren und selbst vorzusorgen für den möglichen Katastrophenfall. So könnten etwa Notvorräte an Lebensmitteln, Batterien oder Kerzen angelegt werden. Durch eine eigene Vorsorge können die Einsatzkräfte in einem Krisenfall entlastet werden, da man zuerst für sich selbst sorgen kann.
Die entsprechenden Notfallbroschüren sind nach Angaben eines Verwaltungsmitarbeiters im Kreis Südliche Weinstraße teilweise bereits vergriffen. Aber auch auf den Internetseiten der Städte und Kreisverwaltungen würden Informationen dazu angeboten. Viele Tipps gibt es auch auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Experten halten Blackout für unwahrscheinlich
Experten halten einen Blackout, also einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall, weiter für eher unwahrscheinlich. Die Technischen Werke Ludwigshafen teilten mit, dass das Stromnetz stabil und sicher ist und Schwankungen ausgeglichen werden könnten.
Viele Städte und Gemeinden in der Pfalz bereiten sich dennoch auf den Ernstfall vor.