Die Polizei ermittelt nun gegen den 37-jährigen Besitzer der Tiere aus Germersheim. Er habe die Tiere offenbar nicht ausreichend mit Wasser und Nahrung versorgt, erklärte die Kripo. Gegen den Mann wird wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
Mehrere Tierschutzorganisationen hatten am Dienstag - gemeinsam mit Experten des Veterinäramtes und der Kriminalpolizei - mehr als 200 Schlangen, Geckos, Vogelspinnen, Leguane, Schildkröten und Warane in einem Einfamilienhaus in Germersheim geborgen. 189 Tiere waren nach Angaben der Tierschützer bereits tot - offenbar verhungert oder verdurstet.
Die Kreisverwaltung Germersheim veröffentlichte in einer Pressemitteilung vom Donnerstag keine genauen Zahlen. "Die genaue Anzahl der vorgefunden Tiere steht noch nicht fest. Es wurden alle toten und lebenden Tiere aus dem Haushalt genommen", hieß es. Aufmerksam wurden die Behörden offenbar durch eine Anzeige.
Katastrophale Zustände in dem Einfamilienhaus
Die Tierschützer hingegen berichten von "katastrophalen Zuständen" im Keller des Hauses. Der Anblick der Tiere, die in kleinen Plastik-Boxen und Kisten lagen, sei nicht zu ertragen gewesen. Nach Angaben der Tierretter dauerte die Rettung der Tiere zehn Stunden.
Tiere wurden auf Auffangstationen verteilt
Die lebenden Tiere wurden auf mehrere Auffangstationen in der Region verteilt - auch ins Reptilium Landau kamen einige. Die Staatsanwaltschaft Landau bestätigte dem SWR, dass das Veterinäramt des Kreises Germersheim die Beschlagnahme angeordnet hatte. Unter den Tieren seien auch Exoten gewesen, die den Behörden gemeldet hätten werden müssen. "Die Mitarbeitenden der Artenschutzbehörde können bereits bestätigen, dass sich unter den vorgefunden Tieren auch meldepflichtige Tiere befinden, die bei der Kreisverwaltung nicht gemeldet waren", hieß es vonseiten der Kreisverwaltung.