Zehn Millionen Euro für 17 Jahre

Bisons, Wildkatzen und Biotope: Naturschutzprojekt im Bienwald endet

Stand
Autor/in
Nicoletta Prevete

Im südpfälzischen Bienwald drehte sich 17 Jahre alles um den Naturschutz. Jetzt leben dort Bisons und Wildkatzen in freier Wildbahn, fast 50 Libellenarten flattern durch die Wälder. Zehn Millionen Euro hat das gekostet - was wurde getan?

Die Kreise Germersheim und Südliche Weinstraße haben gerade zwei Naturpfade im Naturschutzgebiet Bienwald eröffnet. Es sind zwei Wege, die Besuchern zeigen, was in 17 Jahren Naturschutzarbeit geschaffen wurde: Eine der Routen verläuft in den Gemarkungen Schweighofen und Kapsweyer. Auf acht Kilometer Länge erfahren Naturfreunde, wie sinnlich und erholsam Wildwald-Landschaften sein können - ganz ohne fortwirtschaftliche Nutzung. Hier gedeiht und stirbt alles, die Natur ist sich selbst überlassen - auf fast 2.000 Hektar.

Im Bienwald wurden Biotope miteinander vernetzt

Mit dem großen Umwelt- und Naturschutzprojekt hatten sich die Beteiligten beim Start 2004 viel vorgenommen: Im Süden der beiden Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sollten Biotope zwischen Pfälzerwald und Rheinauen großräumig vernetzt und somit neue Lebensräume geschaffen werden. Ziel war außerdem eine umweltgerechte forstwirtschaftliche Nutzung, deshalb wurden auch unberührte Wälder geschaffen. Zudem sollten Auenlandschaften wieder eine Chance bekommen, sich ganz natürlich zu entwickeln. Und die Landwirtschaft sollte ganz im Einklang mit der Natur stehen.

Zehn MIllionen Euro wurden in das Naturschutzprojekt im Bienwald investiert
Zehn MIllionen Euro wurden in das Naturschutzprojekt im Bienwald investiert

Seltener Artenreichtum

Jetzt, 17 Jahre später, spricht das rheinland-pfälzische Umweltministerium davon, dass auf dem Gebiet des Naturschutzes ein "Vorzeigeprojekt für das Land Rheinland-Pfalz" geschaffen worden sei. Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten konnten geschützt und erhalten werden.

Bisons leben im Bienwald
Bisons leben im Bienwald

15 verschiedene Fledermausarten haben hier eine Heimat gefunden

Und so flattern 15 verschiedene Fledermausarten im Bienwald, 120 Vogelarten brüten regelmäßig in diesem Gebiet und 75 Prozent aller in Deutschland beheimateten Amphibienarten haben auch im Bienwald eine Heimat.

Land- und Forstwirtschaft und Naturschutz im Einklang

Doch es brummt und quakt und zirpt nicht nur im Bienwald: Die unterschiedlichsten Biotope liegen beieinander und zeigen eine reiche Landschaft. Die Bandbreite reicht von Trockenwäldern bis zu Moorlandschaften. Und zuoberst stand immer ein Ziel: Naturschutz, Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus sollten nicht einander widersprechen, sondern miteinander im Einklang sein.

Hier gehts um Naturschutz im Bienwald
Hier gehts um Naturschutz im Bienwald

Zehn-Millionen-Euro-Projekt geht zu Ende

Alle Beteiligten ziehen ein positives Fazit des Zehn-Millionen-Euro-Projekts, das hauptsächlich von Bund und Land, aber auch von den beiden Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße finanziert wurde. In einer Feierstunde in der Festhalle Kandel wird daher am Freitag das Ende des Projektes gefeiert. Das Naturschutzgebiet liegt nun ganz in den Händen der beiden Kreise, aber auch das Land wird die Kreise weiterhin dabei unterstützen, dass Wildkatzen und Co. sich im Bienwald weiterhin wohl fühlen.

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Nicoletta Prevete