Aktionswochen in Rheinland-Pfalz

Warum Tierschützer in Koblenz für die Kastration von Katzen zahlen

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Wenn Hauskater draußen auf Streunerkatzen treffen, gibt es oft tierischen Nachwuchs. So steigt die Zahl der Straßenkatzen - dieses Problem will der Tierschutz in Rheinland-Pfalz mit einer Aktion angehen.

Seit Montag können Katzenbesitzerinnen und -besitzer auch in der Region Koblenz ihre Tiere kastrieren lassen und dafür einen Zuschuss bekommen. Die zweiwöchige Aktion soll dabei helfen, dass sich Straßenkatzen nicht so stark vermehren.

Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Warum werden Kastrationen bezuschusst?

Deutschlandweit gibt es laut einer Sprecherin des rheinland-pfälzischen Landesverbands des Deutschen Tierschutzbunds etwa zwei Millionen Straßenkatzen. Viele von ihnen leiden Tierschutzvereinen zufolge. Es fehle an Nahrung und die Tiere seien oft krank. Deshalb landen sie oft in Tierheimen und diese sind ohnehin am Limit. Viele Streunerkatzen kommen demnach überhaupt erst zur Welt, weil die meisten Katzen sogenannte Freigänger sind und damit draußen unterwegs. So sorgen sie oft unbemerkt für Nachwuchs. Die Kastrationswochen sollen auf das Leid aufmerksam machen und einen Anreiz bieten, die Tiere unfruchtbar machen zu lassen. Die Aktion gab es bereits in den vergangenen Jahren.

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Wie hoch sind die Kosten und wie viel Zuschuss gibt es?

Normalerweise kann es bis zu 150 Euro kosten, eine Katze kastrieren zu lassen, damit sie keinen Nachwuchs mehr bekommt. Während der Kastrationswochen in Rheinland-Pfalz bekommen Tierbesitzerinnen und -besitzer bis zum 26. Januar Geld dazu. Der Zuschuss beträgt meist entweder 20 Prozent der Gebühr oder einen Festbetrag wie im Kreis Ahrweiler, dort gibt es für eine Katze einen Zuschuss von 80 Euro, für einen Kater 50 Euro.

Wie bekommen Katzenbesitzerinnen und -besitzer Geld zur Kastration?

Die Kosten einer Kastration müssen zunächst selbst übernommen werden. Zusammen mit der Kastration müssen die Tiere zudem noch registriert werden und bekommen einen Chip. Die entsprechende Bescheinigung können die Besitzerinnen und Besitzer dann bei den Tierschutzvereinen einreichen. So bekommen sie einen Teil der Tierarztgebühren zurück. Der Tierschutzverein im Kreis Ahrweiler erklärt die Aktion dort Schritt für Schritt auf seiner Webseite.

Wer macht bei den Kastrationswochen in Koblenz und der Region mit?

Der Deutsche Tierschutzbund Rheinland-Pfalz und viele Tierschutzvereine vor Ort machen mit, etwa in Koblenz und Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Kreis Ahrweiler hat beispielsweise das Tierheim in Remagen eine Liste teilnehmender Tierarztpraxen auf seiner Webseite veröffentlicht. Das Tierheim Koblenz teilte auf Social Media mit, der Zuschuss gelte für Tiere aus Koblenz, Lahnstein, Bendorf sowie aus den Verbandsgemeinden Rhens (Rhens-Stadt, Waldesch, Brey, Spay, Hünenfeld), Hunsrück-Mittelrhein, Boppard, Vallendar, Braubach-Loreley und Zell.

Wer seine Katze bis zum 26. Januar kastrieren lassen möchte, sollte am besten beim zuständigen Tierschutzverein und in der Tierarztpraxis vor Ort nachfragen, ob diese teilnehmen. Denn beispielsweise das Tierheim in Neuwied beteiligt sich nicht an der Aktion, dort gebe es nicht genügend Kapazitäten für die entsprechende Mehrarbeit.

Welche Maßnahmen gibt es sonst?

In vielen Orten gibt es ohnehin eine Kastrationspflicht. Seit mittlerweile fast zwei Jahren gilt beispielsweise auch in Koblenz eine entsprechende Verordnung. Demnach müssen alle Katzen, die im Freien herumlaufen, kastriert sein, einen Mikrochip tragen und im Heimtierregister eingetragen sein.

Im vergangenen Jahr hat der Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes außerdem eine separate Kastrationsaktion in Kreisen in der Region um Koblenz gestartet, die neben der Stadt selbst beispielsweise den Westerwaldkreis, den Rhein-Lahn-Kreis oder den Kreis Altenkirchen umfasst. Wegen dieser Aktion fällt die Beteiligung an den Kastrationswochen in Mayen beispielsweise weg.

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