Für die Stadt Kaiserslautern war es ein "Riesenkraftakt", sagt Udo Holzmann, der Leiter des Referats Gebäudewirtschaft. Die Entscheidung fiel im Juni 2021. Der Stadtrat hatte damals - während der Corona-Pandemie - beschlossen, dass in allen Schulräumen, in denen sich Kinder unter zwölf Jahren aufhalten, eine Lüftungsanlage installiert werden soll.
"Für uns war klar: Wenn wir es machen, dann machen wir es dauerhaft und richtig, mit professionellen Anlagen mit Wärmerückgewinnung", blickt Holzmann zurück. In 235 Räumen an Kaiserslauterer Schulen gibt es nach Angaben der Stadt inzwischen Lüftungsanlagen. Und diese seien auch weiterhin im Einsatz.
Stadt Kaiserslautern: "Vorteile der Anlagen überwiegen"
Darüber diskutiert, was Luftreiniger in Klassenzimmern bringen, wurde viel. Das geht bis heute so. Die Stadt betont: "In der Zwischenzeit belegten jedoch Studien und Untersuchungen, dass die Vorteile der Anlagen überwiegen." So könne zum Beispiel "verbrauchte" Luft gegen vorgefilterte Frischluft von außen ausgetauscht werden.
Die Raumluftqualität könne Dank der Anlagen gehalten werden – das sei in dieser Form mit regelmäßigem Stoßlüften über Fenster kaum zu erreichen. Im Vergleich zur klassischen Fensterlüftung seien zudem "erhebliche Energieeinsparungen zu erwarten".
Lüftungsanlagen in 22 Schulen und Kitas in Kaiserslautern
Die Stadt geht zudem auf einen weiteren Aspekt ein: In Sommernächten könne kühle Frischluft zugeführt werden. Das sei bei geschlossenen Fenstern ohne Lüftungsanlage nicht möglich.
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"Trotz einiger Aufreger hat es am Ende klasse geklappt", sagt Baudezernent Manuel Steinbrenner (Grüne). Laut Stadt wurden die 235 sogenannten stationären Anlagen "fristgemäß" bis Ende 2023 eingebaut - in 22 Schulen und Kitas. Das sei nur machbar gewesen, indem andere Baumaßnahmen auf Eis gelegt wurden. Das habe zum Beispiel Auswirkungen auf die Schillerschule oder die Berufsbildende Schule II gehabt. Dort habe die Stadt "teilweise bereits getroffene Vereinbarungen mit Firmen" wegen der Lüftungsanlagen zurücknehmen müssen.
Lüftungsanlagen kosten weniger, als zunächst geplant
Rund sechs Millionen Euro hat der Einbau der Anlagen laut Stadt gekostet. Zwei Millionen weniger, als ursprünglich geplant. Die Stadt hat dafür Fördergelder von mehr als 4,8 Millionen Euro bekommen.