Das Hochwasser in Süddeutschland hält die Feuerwehr in Atem. Der Tod eines Kameraden zeigt, wie gefährlich der Einsatz ist, so Martin Scheerer von der Feuerwehr im Bodenseekreis.
Die Feuerwehren in Süddeutschland sind wegen Dauerregen und Überflutungen im Dauereinsatz. Wie gefährlich die Arbeit ist, zeigt der Tod eines Feuerwehrmanns in Oberbayern im Kreis Pfaffenhofen. In Offingen in Oberschwaben (Kreis Günzburg) wird ein Feuerwehrmann noch vermisst.
Wenn einem Kollegen etwas passiert, dann nimmt einen das schon mit.
"Das sind traurige Nachrichten. Das wünscht man sich nicht", sagt Martin Scheerer, Sprecher des Feuerwehrverbandes im Bodenseekreis, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler. Aber die Einsatzkräfte gäben sich keinen Illusionen hin. Unfälle seien Teil der Arbeit, auch wenn Sicherheit immer Vorrang habe. "Man arbeitet nach den Unfallverhütungsvorschriften und versucht besonders gut aufzupassen." Unterstützung und Schutz biete die entsprechende Ausrüstung. Doch man müsse realistisch sein. "Unfälle passieren immer."
Feuerwehr muss bei Einsätzen "priorisieren"
Der Dauerregen der vergangenen Tage hat nach Aussage des Feuerwehrsprechers die Kräfte im Bodenseekreis stark gebunden. "Es war ein größerer Einsatz." Genaue Zahlen lägen noch nicht vor. Das schlimmste sei jetzt aber überstanden.
Generell müsse man festhalten, dass die Einsatzkräfte nicht überall gleichzeitig sein können. "Die Feuerwehr muss priorisieren." Hilfe zur Selbsthilfe sei oft angesagt. "Man muss schon bei geringeren Regenmengen damit rechnen, dass irgendwo ein Keller vollläuft." Dann müsse die Feuerwehr mit Tauchpumpe oder Wassersauger ausrücken. "Das ist normal bei einem Starkregen-Ereignis."
Hochwasser in Baden-Württemberg
Situation am Montagmorgen Aktuelle Hochwasserlage in der Region Donau-Iller und auf der Ostalb
Das Lagenzentrum Ostalbkreis erwartet, dass die Lein am frühen Morgen über die Ufer tritt. 300 Menschen haben ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sind in Notunterkünften.