Es ist ein trauriger Höchststand: Bislang sind dieses Jahr 353 Menschen beim Schwimmen ertrunken. Martin Holzhause von der DLRG vermutet einen Zusammenhang mit dem Klimawandel.
In dieser Badesaison sind in deutschen Gewässern so viele Menschen verunglückt wie seit fünf Jahren nicht. DLRG-Sprecher Martin Holzhause sagt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph, es sei zwar nicht belegbar, aber der Anstieg könne durchaus eine Folge des Klimawandels sein. "Wir haben in diesem Jahr den wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gehabt. Je wärmer es ist, desto größer ist die Herausforderung für den Körper, wenn er in kühles Wasser kommt." Das sei bei einem Badesee mit einer Temperatur von 22 oder 23 Grad gegeben. "Das ist ein Riesenunterschied zur Körpertemperatur."
DLRG-Statistik für Baden-Württemberg 41 Menschen bei Badeunfällen im Jahr 2024 gestorben - mehr als im Vorjahr
Allein im August starben 14 Menschen beim Baden. Deutschlandweit war die Mehrheit der Verunglückten männlich. Was die häufigsten Ursachen sind und wo die meisten Unfälle passieren.
Tödliche Badeunfälle durch Selbstüberschätzung
Die typische Ursache für tödliche Badeunfälle ist nach Einschätzung des DLRG-Sprechers, dass viele Menschen ihre Fähigkeiten falsch einschätzten. Sie würden "in der Regel nicht sehr oft schwimmen, im Sommer einfach ins Wasser gehen sich dann dort übernehmen." Besonders gefährdet seien Menschen über 50, die fast zwei Drittel der Opfer ausmachten.
Schwimmtraining zur Vorbeugung von Badeunfällen
Martin Holzhause empfiehlt regelmäßiges Schwimmen: "Das wäre hilfreich, um viele Unfälle zu verhindern." Denn die meisten Menschen seien keine guten Freiwasserschwimmer und deshalb nicht mit den Gegebenheiten in Seen und Flüssen vertraut. "Übung ist wichtig." Doch häufig verhinderten geschlossene Hallenbäder ein Schwimmtraining im Herbst und Winter.