Es gibt Regeln, die sich die Graffiti-Szene selbst auferlegt hat: Fairness, Sicherheit und Respekt gegenüber allen Anderen und der Umwelt. So wird zum Beispiel kein Graffiti übermalt, wenn das eigene nicht besser ist, sagt der Leiter des Fachbereichs Kultur und Tourismus, Lars Frick. Die Regeln hat der städtische Fachbereich nochmals zusammengefasst ins Netz gestellt. Die entsprechende Seite kann nun mittels eines QR Codes, der sich ebenfalls bei den Brückenpfeilern befindet, abgerufen werden.
So sehen einige Pfeiler der Open Bridge aktuell aus:
Graffiti-Regeln auf der Internetseite
Auf der Hompage ist auch eine Karte zu finden, wie die Freifläche unter der Brücke der A98 genutzt werden kann. Ein Teil der Pfeiler bleibt Konzeptkünstlern vorbehalten. Auch gibt es beispielsweise einen Pumptrack, das Mountain- und BMX-Fahrerinnen und -Fahrer nutzen können, sowie eine Freifläche, die zwei Mal im Jahr für größere Veranstaltungen genutzt werden kann.
Free Walls wurden gut angenommen - Beschränkungen braucht es nicht
Insgesamt hat der Fachbereich und die Jugendsozialarbeiter des SAK Lörrach gute Erfahrungen mit der Freifläche unter der Autobahnbrücke gemacht, sodass jetzt eine komplette Freigabe erfolgt - sogenannte Green Cards, Genehmigungen für das Sprayen sind dann nicht mehr notwendig.
Free Walls auch bei Gästen beliebt
Die Betonpfeiler werden nicht nur von Lörracher Künstlerinnen und Künstlern genutzt. Auch aus anderen Orten kommen Sparyerinnen und Sparyer und gestalten die Flächen. Manche sind auf der Durchreise oder in Lörrach zu Besuch.
Graffitikunst erlebt in Lörrach neuen Aufwind
Im vergangenen Jahr wurde, coronabedingt mit einem Jahr Verspätung, das zehnjährige Jubiläum der Open Bridge gefeiert. Das hat zu neuen Impulsen geführt, freut sich Bintz. Unter anderem hat sich die neue Initiative Creative Corner gebildet, die die Graffitikunst der Vorgängergeneration wieder aufgenommen hat.
Bintz freut sich über die Wiederbelebung der Open Bridge und ist gespannt, wie sich das Bild unter der Autobahn - ohne Beschränkungen - in den kommenden Monaten verändern wird.