Weltweit sind 363 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Zahl der Krisen und Kriege wächst, die finanziellen Mittel des Bundes für die Caritas werden immer weniger. Das zeigt der neue Jahresbericht von Caritas International, der am Mittwoch in Freiburg vorgestellt wurde.

Mehr als die Hälfte der Hilfsgelder aus privaten Spenden
Im vergangenen Jahr hat Caritas International mehr als 7,4 Millionen Menschen in 75 Ländern mit Hilfsprojekten erreicht. Laut Jahresbericht wurden dafür 110 Millionen Euro aufgebracht - der zweithöchste Wert für Caritas Internatinoal nach dem Rekordjahr 2022. Neben öffentlichen und kirchlichen Geldgebern, stammen rund 60 Prozent der Ausgaben aus privaten Spenden. Im Rekordjahr 2022 hatte Caritas International insgesamt 119 Millionen Euro zur Verfügung.
2025 soll es vom Bund deutlich weniger Budget geben
Doch ab August erwartet der Caritas-Verband Budgetkürzungen durch das Finanzministerium, die dann alle Hilfsorganisationen beträfen. 2025 sollen die Gesamtausgaben für humanitäre Hilfen dann um 1,6 Milliarden Euro sinken, erklärt Oliver Müller, der Leiter von Caritas International. Und das betreffe natürlich auch die vielen Caritas-Projekte. "Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Wir hängen quasi in der Luft. Es ist eine Situation großer Unsicherheit", sagt er am Mittwoch. Der Bundeshaushalt sieht für 2025 insgesamt Ausgaben in Höhe von 481 Milliarden Euro vor.
Es geht ums pure Überleben.
Laut dem Jahresbericht führen Kriege, Hunger und die Auswirkungen des Klimawandels zu immer mehr notleidenden Menschen. Mit 663 Projekten konnte die Caritas im vergangenen Jahr nach Umweltkatastrophen, in Kriegsgebieten und beim Wiederaufbau unterstützen. "Kürzungen der humanitären Hilfe von heute, bedeuten eigentlich auch die Krisen von morgen. Es sollte in Deutschlands Interesse sein, gerade hier für Stabilität in Krisenregionen zu sorgen", sagt Oliver Müller.
Das Kabinett in Berlin entscheidet am 17. Juli über Kürzungen
Zahlreiche Projekte der Caritas International, wie die Hilfsmaßnahmen im Ost-Kongo, stehen durch die geplanten Budgetkürzungen auf der Kippe. Millionen von Menschen wurden dort vertrieben und müssen hungern. Ob solche Projekte weiter gefördert werden, entscheidet sich am 17. Juli. Dann soll der Bundeshaushalt 2025 im Bundeskabinett beschlossen werden.