Holzhaus in Lahr-Seelbach (Foto: SWR)

Deutlich über dem Bundesdurchschnitt

Holzfertigbau boomt: Die Ortenau ist Spitzenreiter im Land

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Eine gute Nachricht fürs Klima, sagen Experten, denn Holz ist unter den Baustoffen der klimafreundlichste.

Gut 300 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Holzfertigbauweise wurden 2021 in der Ortenau erteilt. Eine davon ging an Familie Hupfer aus Seelbach bei Lahr. Seit Mai 2022 wohnen sie nun in einem echten Holzhaus: Außenverschalung, Konstruktion, Dämmung – alles Holz aus der Region, so die Garantie der Firma Holzhaus Bonndorf.

Bauherr Jan Hupfer war es wichtig "ökologisch zu bauen, mit nachwachsenden Ressourcen" - und seine Frau Johanna Hupfer wollte ein bisschen Skihütten-Feeling erreichen.

"In einem Holzhaus fühlt man sich einfach wohl."

Gleich der erste Sommer war ein Härtetest fürs Raumklima. Bauherr Jan Hupfer: "Wir hatten nur 22 Grad und das an Tagen mit knapp 40 Grad Außentemperatur. Das war genau das, was wir eigentlich erreichen wollten mit dem Holzhaus."

Holzhaus in Lahr-Seelbach (Foto: SWR)
Holzhaus in Lahr-Seelbach

Auch bei Architekten ist der Baustoff Holz beliebt – gerade im Einfamilienhausbereich. Die guten Dämmeigenschaften ermöglichen niedrigere Heizkosten bei geringen Wandstärken. Architekt Florian Technau empfiehlt daher gerade in eng bebauten Gebieten Holz: "Der Baustoff Holz ist regional", das bedeute kurze Lieferwege. Außerdem sei Holz der klimafreundlichste Baustoff: "Holz ist CO2 neutral."

Herkömmliche Baustoffe wie Stahl, Beton oder Ziegel gelten dagegen als echte Energie-Fresser. Sie entnehmen der Natur außerdem nicht-nachwachsende Rohstoffe.

Holzhäusern muss man nicht unbedingt ansehen, dass sie aus Holz gebaut sind. Der Fertighaushersteller WeberHaus in Rheinau konstruiert alle seine Häuser in Holztafelbauweise. Außen sind sie verputzt, das macht das Bauen günstiger. WeberHaus hat den Boom von Holzhäusern in der Ortenau mitverursacht.

"Verbautes Holz ist ein CO2-Speicher."

Angst um den Schwarzwald muss laut Marketingchef Klaus-Dieter Schwendemann aber niemand haben. In Deutschland dürfe nur so viel Holz geschlagen werden, wie nachwächst. Außerdem sei verbautes Holz ein CO2-Speicher. "Wenn das Holz zum Beispiel im Wald liegenbleiben würde, würde es ja vermodern und dann das gespeicherte CO2 wieder freisetzen."

Holz-Verschalungen machen den Bau etwas teurer. Familie Hupfer in Lahr-Seelbach hat sich trotzdem für eine Verschalung aus Weißtanne entschieden. Sie ist mit einer Vorvergrauungs-Lasur gestrichen: Nun braucht das Holz keine Pflege mehr. Bauherrin Jonna Hupfer ist einfach glücklich in ihrem Holzhaus: "Wenn man nach Hause kommt und sieht die Fassade, dann freut man sich schon, weil es einfach schön ist."

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SWR