Baden-Württembergs Minister Winfried Hermann (Grüne). (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod (Archivbild))

Klimaschutz im Verkehrssektor

Verkehrsminister von Baden-Württemberg sagt kostenlosen Parkplätzen den Kampf an

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Wie können die Klimaziele im Verkehr eingehalten werden? Baden-Württembergs Verkehrsminister will sich dafür unter anderem die kostenlosen Parkplätze in Städten vorknöpfen.

Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Verkehrssektor aus Sicht von Baden-Württembergs Minister Winfried Hermann (Grüne) nun deutlich und rasch grüner werden. In einem Zehn-Punkte-Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, drängt Hermann auf einen Ausbau des Nahverkehrs und der Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos. Außerdem will der Minister mehr Radwege, eine Lkw-Maut auf Landes- und Kommunalstraßen und sogenannte Klimamobilitätspläne für alle Kommunen. Und er macht noch einen besonders heiklen Vorschlag.

Minister Hermann: Kostenloses Parken soll zur Ausnahme werden

Hermann sagt kostenlosen Parkplätzen in den Städten Baden-Württembergs den Kampf an. "Wo kostenlose Parkplätze den meisten Raum einnehmen, können keine Radabstellanlagen, Fußwege oder Platz für Außengastronomie geschaffen werden", steht in dem Papier.

Parken soll aus seiner Sicht aus dem öffentlichen Raum in Parkhäuser, Garagen und Quartiersgaragen verlagert werden. Kostenloses Parken müsse von der Regel zur Ausnahme werden. "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" hatten zuerst darüber berichtet.

CO2-Emissionen im Verkehr weiter unter Vor-Pandemie-Niveau

Im Verkehrssektor will Baden-Württemberg die Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent senken im Vergleich zum Jahr 1990. Der Verkehr ist nach Auskunft des Verkehrsministeriums für rund ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Der CO2-Ausstoß in dem Bereich war im Corona-Jahr 2020 um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Nach Berechnungen der Landesanstalt für Umwelt ist er im Jahr 2021 wieder um zwei Prozent angestiegen, befindet sich aber weiter deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie.

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SWR