Der sogenannte Netzbooster, quasi ein riesiger Batteriespeicher, soll bei Kupferzell (Hohenlohekreis) gebaut werden. Der Netzbetreiber Transnet BW hat für den Bau der Speichertechnologie eine Spezialfirma beauftragt. Die Verträge sind unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Der nach Angaben von Transnet weltweit führende Anbieter für Energiespeicher-Produkte Fluence, eine Siemens-Tochter, soll als Generalunternehmer den Kupferzeller Batteriespeicher bauen.
Inzwischen seien auch die Genehmigungsunterlagen beim Regierungspräsidium Stuttgart eingereicht worden, so Transnet BW weiter. Dort werden die Unterlagen zunächst auf Vollständigkeit überprüft, bevor die Behörde ein Anhörungsverfahren einleitet. Hierbei werden dann die Planungsunterlagen in der Gemeinde Kupferzell ausgelegt.
Riesige Speicherkapazität
Die 250-Megawatt-Anlage soll die weltweit größte ihrer Art werden und 2025 ans Netz gehen. Der sogenannte Netzbooster soll Stromausfällen vorbeugen und Überlastungen im Stromnetz verhindern.
Gefahr von Stromausfällen reduzieren
Der "Netzbooster" soll die Gefahr von Stromausfällen reduzieren und das Stromnetz stabilisieren. Außerdem könne man mit dem 250 Megawatt Projekt die Übertragungsnetze höher auslasten, so Fluence Energy. Strom kann in der Anlage zwischengespeichert werden und bei geringerer Netzauslastung abgegeben werden. Außerdem soll der Stromspeicher auch Ausfälle der Stromerzeuger überbrücken. Die geplante Anlage in Kupferzell soll die Größe von rund 4,5 Fußballfeldern haben.
Bürgerinitiative will weiter gegen "Netzbooster" kämpfen
Die Bürgerinitiative "Ein Herz für Hohenlohe", die sich gegen den Bau der Riesenbatterie wendet, äußerte sich sehr emotional. "Ich bin über die Vorgehensweise der Firma Transnet BW entsetzt", sagte die BI-Vorsitzende Birgit Kühnle. Man habe überhaupt noch keine Chance gehabt, sich zu wehren und die gesammelten Unterschriften abzugeben. Dazu müssten erst einmal die Bau-Unterlagen eingereicht werden. Man wolle auf jeden Fall weiterkämpfen. "Ein Flächenverbrauch von viereinhalb bis fünf Fußballfelder bestes Ackerland, das kann nicht sein!" Der Booster gehöre nicht in ein kleines Dorf wie Kupferzell, so Kühnle. Im vergangenen Jahr hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf die Klage der Gemeinde gegen die Pläne einer Netzstabilisierungsanlage abgewiesen.