Keine Kurzzeitpflege in Heimen, die die Standards nicht erfüllen (Symbolbild)

Pflegeberuf und Familie kombinieren

Kreis Heilbronn: Diakoniestation geht mit "Müttertour" gegen Pflegenotstand vor

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Mit einem neuen Arbeitsmodell möchte die Diakonie im Kreis Heilbronn gegen den Pflegenotstand vorgehen. So soll Eltern ermöglicht werden, Familie und Beruf besser zu kombinieren.

Um gegen den Pflegenotstand vorzugehen, hat die Diakoniestation Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot (Kreis Heilbronn) im vergangenen Jahr ein neues Arbeitsmodell eingeführt: die sogenannte "Müttertour". Die "Müttertour" soll jungen Müttern und Vätern das Vereinbaren von Kindern und Beruf erleichtern. Damit erhofft sich Ralf Menzel, Geschäftsführer der Diakoniestation, dass die in Mutterschutz gegangenen Pflegekräfte auch mit Kindern im Pflegeberuf bleiben und nicht zu einem Bürojob wechseln.

An die Kindergärten angepasste Dienstzeiten

Der geregelte Frühdienst beginnt in der Pflege bereits um 6 Uhr morgens. Für Eltern mit kleinen Kindern sei dies fast unmöglich, miteinander zu vereinbaren, sagt Ralf Menzel. Deshalb passte er die Dienstzeiten für das "Müttertour"-Modell an die Kindergärten- und Schulzeiten an. Somit können Eltern in der Diakoniestation Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot um 8:30 Uhr die Schicht beginnen und um 12:00 Uhr beenden, wenn sie dies möchten.

Heutzutage ist es fast unmöglich, alleine eine Familie zu finanzieren. Für einen normalen Standard braucht es mittlerweile zwei Einkommen. Dem wollen wir uns anpassen und den Weg auch mit Kindern erleichtern.

Positives Feedback der Mütter

Drei Mütter nutzen bereits in der Diakoniestation dieses Angebot. Sie seien begeistert und dankbar, durch dieses Modell arbeiten und die Familie mit unterstützen zu können, sagt Menzel. Für die Zukunft möchte der Geschäftsführer eine zweite "Müttertour" planen und hofft darauf, dass weitere Standorte dieses Modell ebenfalls aufgreifen.

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SWR