Menschen protstieren gegen den KSK-Absprungplatz auf dem Waldhof in Geislingen

Um Sachlichkeit bemüht

Weiter viel Unmut gegen KSK-Absprunggelände auf dem Waldhof

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Seit mehr als anderthalb Jahren streiten die Geislinger mit Bund und Land über das künftige Absprunggelände der Bundeswehr in der Stadt. Ein Bürgerforum sollte vermitteln.

Vertreterinnen und Vertreter vom Staatsministerium Baden-Württemberg, dem Verteidigungsministerium, der Bundeswehr und dem Bundesamt für Infrastruktur und Umweltschutz hatten zu einer Bürgersprechstunde nach Geislingen (Zollernalbkreis) eingeladen. Fünf Stunden lang stellten sie sich den Vorwürfen und Sorgen der Bürger.

Waldhof ist Staatsdomäne

Wird aus dem Waldhof-Areal ein Absprunggelände für Elite-Fallschirmspringer der Bundeswehr und der US-Armee? Etwa 60 Menschen aus Geislingen und umliegenden Kommunen waren der Einladung gefolgt, darunter viele Mitglieder der Bürgerinitiative Waldhof, die gesammelt mit Bannern und Plakaten auf der Veranstaltung im Bürgerhaus Harmonie erschienen.

Menschen beraten auf dem Bürgerforum
Menschen protestieren gegen den Landeplatz auf dem Waldhof.

Viele offene Fragen

Welche Flugzeuge sollen über Geislingen fliegen, werden es auch Hubschrauber sein? Warum noch kein Windgutachten vorliege, wo doch der Waldhof als verhältnismäßig windstark gelte und sich für Windräder eigne? Sprecherin Annemarie Schneider trug die Fragen der Bürgerinitiative gesammelt vor, bemüht um Gelassenheit.

Stellenweise kam Aufregung auf

Nicht immer fielen die Antworten zur Zufriedenheit der Kritiker aus: An 120 Tagen sollen Fallschirmsprünge stattfinden. Dass es dabei bleibt, dafür wollten die Repräsentanten der staatlichen Institutionen keine Garantie geben. Auch beim Thema Lärm kam kurz Aufregung auf; den Angaben eines Behördenvertreters wollte man nicht glauben. Die Sprecherin der Bürgerinitiative bilanzierte, dass es so viele Gründe gegen den Waldhof als Standort gebe, so dass der Eindruck aufkäme, das Land halte daran nur fest, weil ihm das Gelände schon gehöre und nicht erst Flächen aufgekauft werden müssten.

Bürgerinnen und Bürger informieren sich über den künftigen KSK-Landeplatz und bringen ihre Anliegen vor
Bürgerinnen und Bürger informieren sich über den künftigen KSK-Landeplatz und bringen ihre Anliegen vor.

Landesregierung: Keine bessere Alternative

Klar wurde jedenfalls: Die Landesregierung hält an dem Standort Waldhof fest. Eine bessere Lösung hätte man nicht, hieß es. Allerdings stehe man erst am Anfang eines Genehmigungsverfahrens, das Fragen wie Wind, Lärm, Naturschutz, Verkehrsfluss und mehr prüfe. Sollte es dabei unüberwindbare Probleme geben, müsse man umdenken, so eine Vertreterin des Staatsministeriums.

Bei einem so genannten Scoping-Termin am 24. Oktober wird das Verfahren vor Ort eingeleitet, als erstes wird die Umweltverträglichkeit des geplanten Absprung-Geländes geprüft.

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SWR