Drei Zimmerpflanzen in Blumentöpfen vor einem hellbraunen Hintergrund. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Shotshop | KMNPhoto)

Zimmerpflanzen richtig gießen, pflegen und Schädlinge bekämpfen

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Volker Kugel
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Rebecca Fehlen

Zimmerpflanzen bereichern unser Zuhause durch frisches Grün, mit bunten Blüten oder angenehmen Düften. Einige Tipps helfen den Pflanzen weiter zu wachsen und gedeihen.

Als lebende Organismen brauchen Zimmerpflanzen natürlich auch regelmäßige Pflege. Auch wenn es einen Unterschied macht, ob es sich um pflegeleichte Dickblattgewächse oder um Zimmerpflanzen, die gut riechen und schön aussehen, handelt - einige Grundregeln gelten für praktisch alle Pflanzen. Bei der Pflege von Zimmerpflanzen stehen bestimmte Fragen im Vordergrund:

Wie oft muss ich Zimmerpflanzen gießen?

Eine Hand mit Gießkanne gießt Wasser in einen Topf mit einer Pflanze. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose)
Die meisten Zimmerpflanzen sollten dann gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht trocken ist.

Gleich vorneweg und grundsätzlich: Die EINE Regel für das richtige Gießen von Zimmerpflanzen gibt es nicht. Ein paar wichtige Punkte, die Sie beachten sollten, aber schon.

  • Außer Zypergras (Cyperus), Zierspargel (Asparagus densiflorus) und Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) mag wohl keine andere Pflanze stehendes Wasser im Untersetzer oder Übertopf - diese Staunässe führt bei den meisten Pflanzen dazu, dass die Faserwurzeln, welche für die Wasseraufnahme verantwortlich sind, abfaulen.
  • Je wärmer die Raumtemperatur, desto häufiger muss gegossen werden. Bei manchen Pflanzen reicht es also je nach Temperatur einmal pro Woche oder alle paar Tage zu gießen.
  • Bestimmte Pflanzen brauchen generell nur sehr wenig Wasser, beispielsweise pflegeleichte Zimmerpflanzen wie der Bogenhanf oder die Glücksfeder (Zamioculcas) oder Kakteengewächse (Cactaceae). Hier genügt es, wenn Sie alle zwei bis drei Wochen sehr sparsam Wasser geben.

Wie düngt man Zimmerpflanzen richtig?

Flüssigdünger für Zimmerpflanzen wird aus einer Flasche abgefüllt. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Ilja Enger-Tsizikov)
Am besten düngen Sie die Zimmerpflanzen während der Wachstumsphase.

Gedüngt werden Zimmerpflanzen nur von Februar bis Oktober, und zwar mit handelsüblichem Flüssigdünger. Diesen können Sie einfach dem Gießwasser hinzufügen. In den Wintermonaten November bis Januar ist für drei Monate Ruhepause. Die Menge des Düngers hängt von der Pflanzenart ab: Kakteen und Orchideen (Orchidaceae) werden nur alle paar Wochen gedüngt. Die Birkenfeige (Ficus benjamini), das Fensterblatt (Monstera) oder die Flamingoblume (Anthurium) brauchen mehr "Futter", um kräftig zu wachsen.

Wann die Zimmerpflanzen umtopfen?

Eine grüne Zimmerpflanze ohne Topf, daneben auf einem Tisch ein größerer Blumentopf. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Olga Simonova)
Wenn Sie Ihre Zimmerpflanzen umtopfen wollen, ist das Frühjahr der beste Zeitraum.

Umtopfen hat ganz klar eine nachgeordnete Priorität bei der Pflege der Zimmerpflanzen, denn es wird in der Bedeutung oft überschätzt. Immergrüne Blattpflanzen wie der Zamioculcas, Feigen-Arten (Ficus) oder die Drachenbäume (Dracaena) können mehrere Jahre in einem Topf bleiben, solange dieser groß genug ist. Es wird also nur alle drei bis vier Jahre umgetopft, und zwar am Ende der Ruhephase.

Das bedeutet für Sie eine große Arbeitserleichterung beim Gießen. Und klar ist: Sobald die Wurzeln der Pflanzen anfangen, sich aus dem Topf heraus nach oben zu schieben, sollten Sie ebenfalls umtopfen. Auch können Sie durch das Umtopfen Pflanzen wie die Amaryllis überwintern und wieder zum Blühen bringen.

Zimmerpflanzen: Amaryllis pflegen im Topf für schönen Blüten in rosa und rot. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Shotshop | ewastudio)
Mit der richtigen Pflege nach der Blüte, können Sie die Amaryllis überwintern und wieder zum Blühen bringen.

Was tun gegen Schädlinge an Zimmerpflanzen?

Am häufigsten treten bei den Zimmerpflanzen Schildläuse, Wollläuse oder Spinnmilben auf.

  • Die Schildläuse (Coccoidea) haben einen meist braunen Deckel aus Wachs über sich und sitzen gut sichtbar entlang der Mittelrippe an der Unterseite der Blätter.
  • Die Wollläuse (Pseudococcidae) sehen aus wie kleine Wattebäusche. Sie sitzen oft in den Blattachseln oder den Blattscheiden und treten zum Beispiel typischerweise bei den Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis) auf.
  • Die Spinnmilben (Tetranychidae) sind so winzig, dass sie ohne Lupe kaum sichtbar sind. Erst wenn die Pflanzen gesprenkelte Blätter bekommen und Gespinste darauf sichtbar werden, wird deutlich, dass etwas nicht stimmt.
Zimmerpflanzen regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Elnur Amikishiyev)
Es ist wichtig, Ihre Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und gut auf die Unterseite der Blätter zu achten.

Die gute Nachricht: Alle drei Arten von "ungebetenen Gästen" lassen sich mit biologischen Präparaten auf Basis von Rapsöl beziehungsweise Kaliseife gut in den Griff bekommen. An der Infotheke im Gartencenter können Sie sich fachkundig beraten lassen und das richtige Präparat erhalten.

Lästige kleine Fliegen in Zimmerpflanzen

In der zweiten Hälfte des Winters gibt es noch einen weiteren Schädling bei vielen Zimmerpflanzen: unzählige kleine schwarze Mücken, sogenannte Trauermücken (Sciaridae). Die Mücken selbst sind nur für uns Menschen lästig – gefährlich für die Pflanzen sind vor allem die Larven, die in der Erde leben und an den Wurzeln fressen.

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