Die gemeine Waldrebe oder auch Clematis genannt mit der "Ville de Lyon"-Blüte. (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  imageBROKER | Gary K Smith/FLPA)

Clematis schneiden und pflegen – alles Wichtige über die Kletterpflanze

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Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel (Foto: SWR)
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Thomas Buck
Thomas Buck (Foto: SWR, Nils Wagner)

Die Clematis, auch Waldrebe genannt, ist eine der am schönsten blühenden Kletterpflanzen überhaupt. Mit ein paar Tipps zu Standort, Schnitt und Dünger kann man ihren besonderen Ansprüchen gerecht werden. Was Sie dazu unbedingt wissen sollten, erfahren Sie hier:

Welchen Standort braucht die Clematis?

Sie liebt Sonne am "Kopf", also an den Trieben, und kühlen Schatten am "Fuß", also im Wurzelbereich.

Was mögen die Kletterpflanzen gar nicht?

Die Clematis mag keine verdichteten, zu trockenen oder nassen Böden. Der Boden muss tiefgründig und humusreich sein.

Clematis der Sorte "Nelly Moser" (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Bildagentur-online/Mueller-McPhoto)
Clematis der Sorte "Nelly Moser"

Wann schneidet man die Clematis zurück?

Idealerweise schneidet man nach dem Winter von Ende März bis Mitte April.

Wie schneidet man die Pflanze zurück?

Ganz wichtig: Für den Rückschnitt der Clematis kommt es auf die Sorte an!

  • Die Wildarten Clematis montana und die Clematis alpina (also die Berg- und die Alpen-Waldrebe) werden möglichst gar nicht zurückgeschnitten.
  • Bekannte Zuchtsorten wie Nelly Moser und The President, die schwach wachsen, schneiden wir leicht zurück. Maximal ein Drittel der Trieblänge.
  • Sorten, die sehr stark wachsen wie zum Beispiel Jackmannii und die Clematis viticella (italienische Waldrebe), schneiden wir stark zurück um mindestens die Hälfte der Trieblänge.
Clematis der Sorte "Montana" wachsen an einer schönen Steinmauer entlang. (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  Loop Images | Nigel Kirby)
Clematis der Sorte "Montana" mit zartrosa Blüten.

Wann und wie oft müssen Clematis gedüngt werden?

Gerade die stark wachsenden Arten brauchen einmalig im Frühjahr eine Düngergabe von etwa 50 Gramm organischem Volldünger. Die Wildarten, die ja nicht zurückgeschnitten werden, brauchen keine regelmäßige Düngung.

Clematis mit lila Blüten wächst um einen Gartenzaun. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, PantherMedia)
Mit der farbenfrohen Kletterpflanze wird jeder Gartenzaun zum absoluten Hingucker.

Gibt es Probleme mit Krankheiten bei der Clematis?

Leider ja. Die sogenannte Clematis-Welke ist eine Pilzkrankheit, die vor allem bei den starkwachsenden Sorten auftritt und besonders dann, wenn der Boden zu nass ist. Die italienische Waldrebe ist übrigens von der Clematis-Welke nicht betroffen. Auch das ist ein Plus.

Welche Sorte blüht am längsten?

Das sind die Clematis-Sorten, die zweimal im Jahr blühen, also im Mai/Juni und dann nochmal im Juli/August. Gute Beispiele dafür sind Nelly Moser in tollem Weiß/Rosa und The President in edlem Dunkelblau.

Clematis der Sorte "The President" an einem Gartenzaun mit tollen blauen Blüten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  Manfred Ruckszio/OKAPIA)
Clematis der Sorte "The President" mit tollen blauen Blüten.

Der besondere Tipp: Clematis selbst vermehren

Was viele nicht wissen: Clematis lassen sich recht einfach selbst vermehren!

"Ich bin ganz klar ein Fan der italienischen Waldrebe, Clematis viticella. Die blüht toll in vielen Farben und ist extrem robust und langlebig."

Die Waldrebe (Clematis viticella) in einem Garten hinter einer Holzbank. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, imageBROKER | Pfeiffer, J.)
Romantischer geht es kaum. Die italienische Waldrebe (Clematis viticella) entwickelt sich im Sommer zum Blütenmeer.

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