11.05.1959: Auto und Verkehr in den 50er-Jahren - eine Reportage über das Frankfurter Kreuz
1959 waren rund 3,3 Millionen PKW auf bundesdeutschen Straßen unterwegs. Eine halbe Million mehr als noch ein Jahr zuvor. Das waren zwar "nur" 47 Autos auf 1.000 Einwohner, dennoch staute es sich auf den Straßen. Vor allem in den Ballungsräumen drohte der Verkehrsinfarkt. Schnellstrecken oder Umgehungsstraßen für den Fern- und Durchgangsverkehr fehlten noch. Auch das Autobahnnetz war noch nicht durchgehend ausgebaut. Mit dem Verkehr stiegen die Unfallzahlen. 13.539 Menschen wurden 1959 bei Verkehrsunfällen getötet, mehr als drei mal so viel wie heute. Geschwindigkeitsbeschränkungen außerhalb geschlossener Ortschaften gab es dennoch nicht. Aufgrund des dichten Verkehrs könne man ohne hin nicht schnell fahren, argumentierte das Bundesverkehrsministerium. Tatsächlich ergab eine Messung auf der Autobahn Frankfurt-Mannheim ein Durchschnittstempo von nur 70 Stundenkilometern.
Als ein zentraler Verkehrsknotenpunkt Europas war Frankfurt die Stadt mit der höchsten Verkehrsdichte. Hier entstand in den 50er Jahren das erste bundesdeutsche Autobahnkreuz als reine Kleeblattkonstruktionen. Die Autofahrer allerdings waren von der Konstruktion zunächst überfordert. Dass sie rechts abfahren sollten, wenn sie nach links wollten, leuchtete vielen ebenso wenig ein wie der Sinn von Extra-Spuren zum Ein- und Ausfädeln.
10.09.1959: Erich Ollenhauer zum Godesberger Programm der SPD
Neue mehrspurige Zukunftswege legte 1959 auch die SPD fest. Mit dem Godesberger Programm wandelte sich die ideologisch enggeführte Arbeiterpartei in eine breit aufgestellte Volkspartei, die allen offen stehen sollte. Im September 1959 verkündete der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer den neuen Kurs.