Raus aus Mozarts Schatten!
Der italienische Komponist Giuseppe Maria Cambini lebte als Theaterkomponist in Paris, konnte sehr gut Geige spielen und ebenso gut Intrigen schmieden. Damals war Wolfgang Amadeus Mozart in Paris – und Cambini hatte natürlich Angst, dass ihm Mozart die Show stehlen würde. Deshalb nutze er seine Beziehungen und verhinderte, dass Mozarts Sinfonia concertante in Paris aufgeführt wurde.
Take 150!
Charakterschwäche hin oder her – Cambinis Musik ist wirklich eine Entdeckung wert. Darunter sind 150 Streichquartette, das Quatuor Cambini aus Paris hat sich vorgenommen, sie alle einmal zu spielen. Eines seiner Glanzstücke ist das g-Moll-Quartett op. 18 Nr. 2: stark im Ausdruck, brillant und virtuos im Umgang mit den einzelnen Stimmen und mitreißend in seinem musikalischen Schwung.
Quatuor Cambini-Paris
Giuseppe Maria Cambini (ca. 1746-ca. 1825), Geiger und Komponist mit einem abenteuerlichen Lebensweg, ist der Namenspatron des Quartetts – was das Interesse der Musiker widerspiegelt: die stilistische Vielfalt der Klassik und Romantik zu erkunden. Zu Unrecht vergessene französische Komponisten zählen denn auch ebenso zum Repertoire des Quartetts wie die bekannten Meister - Haydn, Mozart, Beethoven und Mendelssohn etwa.
Das Quartett (Julien Chauvin und Karine Crocquenoy, Violine; Pierre Eric Nimylowycz, Viola; Atushi Sakaï, Violoncello) ist bei zahlreichen Festivals und Kammermusikreihen in ganz Europa zu Gast: unter anderem beim Centre du Musique Baroque Versailles, beim Festival Aix-en-Provence, im Pallazzetto Bru Zane in Venedig, im Brüsseler Concertgebouw, im Marmorpalast St. Petersburg und im Louvre in Paris. Seine CD- und DVD-Einspielungen sind vielfach preisgekrönt und bringen wenig bekannte Musik zum Klingen: Quartette von Devienne, Vachon und Cambini, von Jadin und Félicien David.