SWR2 Volkslieder

"Der Mai ist gekommen"

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Satz von Friedrich Silcher
Julia Kleiter (Sopran)
Michael Gees (Klavier)
Ein Beitrag von Dorothea Bossert

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Julia Kleiter

Julia Kleiter gab ihr Operndebüt als Sopranistin 2004 als Pamina in Mozarts Die Zauberflöte an der Opéra Bastille in Paris. Diese Partie hat sie inzwischen auch in Madrid, beim Edinburgh Festival und in Zürich unter Dirigenten wir Marc Minkowski, Claudio Abbado und Nikolaus Harnoncourt gesungen. Sie gab bisher Konzerte in allen großen Musikmetropolen Europas sowie Liederabende.

Liedtext

Der Mai ist gekommen

1. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus;
wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.

2. Herr Vater, Frau Mutter, dass Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht?
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert,
es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.

3. Frisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal.
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all;
mein Herz ist wie ’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.

4. Und abends im Städtlein, da kehr ich durstig ein:
»Herr Wirt, eine Kanne, eine Kanne blanken Wein!«
Ergreife die Fiedel, du lust’ger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing ich dazu.

5. Und find ich keine Herberg, so lieg ich zu Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Frühe das Morgenrot mich wach.

6. O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust,
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!

Melodie: Justus Wilhelm Lyra (1822–1882), 1843;

Text: Emanuel Geibel (1815–1884), 1842

Von Julia Kleiter für das Liederprojekt gesungen.

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AUTOR/IN
SWR