Zeitwort

30.10.1963: Die Bundesliga erlebt ihre erste Trainerentlassung

Stand
AUTOR/IN
Ulli Schäfer

Schon wenige Wochen nach dem Start der Fußball-Bundesliga am 24. August 1963 gab es die erste Trainerentlassung:vTrainer Herbert Widmayer verlor am 30. Oktober 1963 seinen Job beim 1. FC Nürnberg, da der Club zuhause 0:5 gegen Kaiserslautern verloren hatte. Fans verbrannten ihre Fahnen und Widmayer wurde beim Verlassen der Kabine bespuckt.

Audio herunterladen (4 MB | MP3)

Erfolge der Vorsaison spielten keine Rolle mehr

Die Vereinsführung hatte sich mit der Entlassung dem Willen der Fans gebeugt. Dabei hatte Widmayer den 1. FC Nürnberg 1961 zur Meisterschaft geführt und ein Jahr später zum Pokalsieg, aber das spielte plötzlich keine Rolle mehr. Und an diesem Prinzip hat sich bis heute kaum etwas geändert.

Einer, der das Geschäft Bundesliga so gut kennt, wie kaum ein anderer, ist Fußball- Lehrer Peter Neururer. Er war unter anderem Trainer auf Schalke, in Köln und Bochum und sieht ein grundsätzliches Problem darin, „dass die Trainer, die Profis, beurteilt werden von Amateuren und da kommen solche Dinge raus, die wir immer wieder erleben mussten.“

Was Trainer zu ihrer Entlassung sagen

Peter Neururer wurde in seiner langen Karriere mehrfach rausgeworfen, damit steht er jeoch nicht alleine da, viele Trainer können ein Liedchen von ihrer Entlassung singen:

Trainer in der Fußball-Bundesliga zu sein ist eine Traumangelegenheit, die ab und zu auch mal zum Albtraum werden kann.

Ein Trainer ist nicht ein Idiot!

Die Trainer in der Bundesliga sind nicht die Mülleimer von allen Menschen hier!

Es gibt zwei Dinge im Leben: Erstens: Irgendwann muss man mal sterben und wenn man Trainer ist, wird man irgendwann entlassen!

Der Trainer ist noch gar nicht geboren, ist nicht auf der Welt, der ist schon entlassen.

Die Ausnahmen: Trainer, die jahrelang bei einem Verein tätig sind

ist Streich müde? (Foto: IMAGO, IMAGO/Joeran Steinsiek; )
ist Christian Streich müde?

Die absoluten Ausnahmen sind Trainer, die schon seit Jahren bei einem Verein tätig sind - allen voran Frank Schmidt von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim und auch der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich:

Man muss schon schauen, dass man nicht zu viel Respekt oder Angst hat vor Misserfolg. Das ist schon ein Thema, wo uns Trainer umtreibt!

Freiburg

"Die Kraft schwindet" "Ist absehbar" - Freiburg-Coach Streich sieht Ende seiner Amtszeit kommen

Trainer Christian Streich sieht das Ende seiner Amtszeit beim SC Freiburg schon in naher Zukunft kommen.

SWR Aktuell am Nachmittag SWR Aktuell

Freiburg

Fußball | Bundesliga Vor 30 Jahren - Der Aufstieg, der den SC Freiburg veränderte

Der SC Freiburg ist am 16.05.1993 das erste Mal in die Bundesliga aufgestiegen. Seither hat sich der Verein kontinuierlich entwickelt. SWR Sport blickt zurück.

Mehr Fußballgeschichte in SWR2

Zeitwort 29.09.1874: Auf deutschem Boden wird erstmals Fußball gespielt

Nach der Niederlage gegen Deutschland im Halbfinale der WM 1990 sagte Gary Lineker: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“

SWR2 Zeitwort SWR2

2.7.1989 Deutsche Frauen gewinnen Fußball-EM – Meilenstein für "Damenfußball"

2.7.1989 | Die Welt musste sich in den 1980ern noch an den Frauen-Fußball gewöhnen. Die erste EM gab es 1984, die erste WM sollte erst 1991 stattfinden. Das Bundesdeutsche Team nimmt 1989 zum ersten Mal an der Endrunde teil – und gewinnt gleich das Turnier. Mit dabei sind auch die späteren Bundestrainerinnen Silvia Neid und Martina Voss-Tecklenburg.
Trotz dieses Erfolges gibt es dazu nur sehr wenige Berichte in den ARD-Hörfunkarchiven. Das zeigt den niedrigen Stellenwert, den der "Damenfußball", wie er hieß, damals hatte. Die EM findet in der Bundesrepublik statt, das Finale am 2. Juli in Osnabrück – am Sonntagvormittag. Immerhin wird das Spiel im Fernsehen übertragen.
Wir hören zunächst eine kurze Zusammenfassung nach dem gewonnenen Finale. Anschließend einen Hintergrundbericht von WDR-Sportreporter Alexander Bleick über die Situation des "Damenfußballs". Reich werden die DFB-Spielerinnen jedoch nicht. Ihre Sieg-Prämie: ein Kaffeeservice! Noch am selben Tag beleuchtet WDR-Sportreporter Alexander Bleick in einer Analyse die Situation des Frauenfußballs damals.

Stand
AUTOR/IN
Ulli Schäfer