Zeitgenossen

Sasha Waltz: „Kunst war meine erste Leidenschaft.“

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AUTOR/IN
Natali Kurth

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„Mein Traum als junges Mädchen war eigentlich, Bildende Kunst zu studieren“, sagt Sasha Waltz, geboren 1963 als Tochter einer Galeristin und eines Architekten in Karlsruhe. Ihre Mutter habe regelmäßig das ganze Haus umdekoriert. Das sei auf der einen Seite sehr inspirierend gewesen.

Auf der anderen Seite, habe sie keine Veränderungen gemocht. Bereits als Fünfjährige begann Sasha Waltz mit dem Tanzen. Der klassische Tanz stand dabei eher im Hintergrund. „Die experimentelle Form des Tanzes war die, in der ich mich ausdrücken wollte.“

Räume und Orte haben einen großen Einfluss auf das Werk von Sasha Waltz.

Die Tänzerin, Choreographin und Opernregisseurin Sasha Waltz zählt heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen.

„Ich denke an den Raum, bevor ich an Bewegung denke“, sagt Sasha Waltz. Anfang der 1990er Jahre entstanden erste choreografische Arbeiten. Es gehe ihr um den Raum zwischen Kunst, Sozialem und gesellschaftlichem Engagement, sagt Sasha Waltz.

Zu einem Markenzeichen der Kompanie „Saha Waltz&Guests“ wurde der Dialog mit Räumen. So ließ Sasha Waltz ihre Tänzer im entkernten Palast der Republik in Berlin tanzen, im Park des Residenzschlosses in Ludwigsburg oder auch zur Eröffnung in der Elbphilharmonie Hamburg. „Wenn ich Architektur bearbeite, gibt es den historischen Kontext. Im Jüdischen Museum hat man natürlich die Thematik vor Augen. Es ist nicht nur der kalte Stein allein, sondern auch der historische Zusammenhang, der mich inspiriert.“

Sasha Waltz&Guests soll eine nachhaltige Kompanie sein.

In der Zukunft, sagt Sasha Waltz, sehe sie sich und ihre Kompanie als wichtiges gesellschaftliches Medium. Außerdem will sie sich für Nachhaltigkeit einsetzen. „Was uns wirklich sehr beschäftigt ist, wie es mit unserer Welt weitergeht. Wir sind eine Kompanie, die immer viel gereist ist. Aber wir können das so nicht mehr verantworten.“ Wenn man nur ein Gastspiel habe und dafür zwölf Stunden fliege, sei das nicht mehr zu vermitteln. Daher will Sasha Waltz künftig mehr auf Repertoirestücke setzen und einige Werke auch für andere Kompanien zur Verfügung stellen.

Außerdem will Sasha Waltz junge Künstler*innen und solche, die in schwierigen politischen Situationen sind, unterstützen. „Das sind für mich ganz wichtige Projekte“, sagt Sasha Waltz. „Es geht für mich um den Raum zwischen Kunst, sozialem und gesellschaftlichem Engagement. Darin sehe ich die Aufgabe von Sasha Waltz &Guests.“ Ihr Motto: „Mit Kraft den Wandel weiterbringen.“

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Natali Kurth