Im am 10. Februar ist der internationale Tag der Hülsenfrüchte, und mit ihm werden auch die Linsen gefeiert. Eine zunächst unscheinbare, recht schmucklose Hülsenfrucht, die sich bei näherer Betrachtung aber als absolutes Superfood entpuppt.
Sie sind wertvolle Ballaststoff- und Proteinlieferanten und kommen längst nicht mehr nur als braune Pampe in Eintopf oder Suppen daher – sondern als Dals, in bunten Salaten oder hippen Bowls. Und auch die verschiedenen Linsensorten sind so vielfältig wie noch nie. Besonders eine Sorte, die zwischenzeitlich sogar als ausgestorben galt, betrachten wir in dieser SWR2 Linsen-Matinee genauer: die Alb-Leisa, die Ur-Linse von der schwäbischen Alb.
Außerdem versuchen wir herauszufinden, wie der Ort Linsengericht zu seinem Namen kam und was es mit dem sprichwörtlichen Linsengericht in der Bibel auf sich hat. Und auch der speziellen Form der Linse wollen wir uns im Verlauf der Sendung widmen. Ohne Linsen ginge nämlich auch in der Optik nichts – es gäbe weder Brillen noch Kontaktlinsen – und auch im Film sähe es ohne Linsen düster aus.
Und zu guter Letzt blicken wir noch durch die Linse: als Homo Fotografikus.
Gesprächspartnerinnen der Sendung sind die Kulturwirtin, Hülsenfruchtexpertin und Bloggerin Cecilia Antoni, der Leiter der Fakultät Theologie/Altes Testament der Universität Heidelberg, Prof. Jan Gertz und der Augenarzt Dr. Hans-Walter Roth.
Redaktion: Monika Kursawe
Musik: Moritz Chelius
Sonntagsfeuilleton mit Jörg Biesler.
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Jan Gertz: Das Linsengericht in der Bibel
Für ein Linsengericht tauschte Esau einst sein Erstgeborenenrecht ein. Ein im ersten Moment verlockender, im Nachhinein aber dummer Tausch, von dem sein Bruder Jakob profitierte. Ein Tausch, der bis heute sprichwörtlich ist. Interview: Jörg Biesler.
Gespräch Cecilia Antoni: Linsenpower
Linsen sind vor allem in den letzten Jahren als wertvolle Protein- und Ballaststoff-Lieferanten wiederentdeckt worden. Sie sind aber nicht nur gesund, sondern auch geschmacklich vielseitig. Interview: Jörg Biesler.
Gespräch Hans-Walter Roth: Kulturgeschichte der optische Linsen
Schlechte Augen waren schon immer ein Nachteil, Abhilfe dagegen war lange Zeit aber kompliziert und kostspielig. Vom Lesestein aus Beryll, bis zur modernen Kontaktlinse war es ein weiter, aber auch faszinierender Weg. Interview: Jörg Biesler.
Gesellschaft Woldemar Mammel und die Wiederentdeckung der Alblinse
Einst war sie eine der beliebtesten Linsen in Deutschland. Bis das Wissen um ihren Anbau und ihr Saatgut verloren gingen. Sie galt schon als ausgestorben, als Woldemar Mammel sie in St. Petersburg fand. Von Antje Nutbohm.
Gesellschaft Geschichte des Weingartner Kinos "die Linse"
Ohne Linsen ginge auch in der Optik nichts – und auch im Film sähe es ohne Linsen düster aus. Deshalb hat sich eines der ältesten Kinos Deutschlands danach benannt: das Kino- und Kulturzentrum Linse in Weingarten in Oberschwaben. Von Dirk Polzin.