Alemannisch, Schwäbisch etc.

Zur Rettung der Dialekte: Mundart-Dachverband in Baden-Württemberg gegründet

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Eindeutig: Dohoggeddiadiaemmerdohogged (Foto: picture-alliance / Reportdienste, imageBROKER | Schoening)
Bekenntnis zur schwäbischen Mundart in Marbach am Neckar

Um dem schleichenden Abschied der Mundart entgegenzuwirken, ist in Stuttgart ein Dachverband der Dialekte gegründet worden. Zum Vorsitzenden wurde der Waldshuter Landrat Martin Kistler (47, parteilos) gewählt, der sich seit Jahren für mehr Mundart in der Sprache einsetzt. Das teilten der Dachverband und das Landratsamt am 17. Juli mit.

Der Landrat sehe es als ehrenvolle Aufgabe an, den Dialekten in Baden-Württemberg und in Deutschland zu mehr Hör- und Sichtbarkeit zu verhelfen, hieß es. Der Dachverband werde jährlich mit 78.000 Euro vom Land gefördert.

Dialektbegeisterung mittels sozialer Medien

Das Ziel sei es, Dialekt in allen Schichten zu fördern, erklärte ein Sprecher des Grünen-Landtagsabgeordneten Markus Rösler, der als einer der Hauptinitiatoren der Verbandsgründung gilt. Vor allem in der jungen Generation gehe Mundart immer mehr verloren. Jüngere sollen vor allem über die sozialen Medien für Dialekte begeistert werden.

„Das Image von Dialekten hat sich die letzten Jahre sehr positiv gewandelt. Wir sind uns sicher, dass wir auch außerhalb Baden-Württembergs Partner zur Erhaltung dieser sympathischen Kulturschätze, nämlich unserer Dialekte gewinnen werden.“

Mundartpreis mit 50.000 Euro Preisgeld

Der neue Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW) will einen mit 50.000 Euro dotierten Mundartpreis ins Leben rufen. Der Preis werde aber frühestens ab dem nächsten Jahr kommen, so der Sprecher weiter. Wie er ausgestaltet werden soll, blieb offen.

Zu den Mitgliedern des Dachverbands, der am 12. Juli offiziell gegründet wurde, gehören den Angaben nach bisher Mundart-Verbände aus Südbaden, Nordbaden und Schwaben.

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SWR