Voodoo Puppe Symbolfoto (Foto: IMAGO, Design Pics)

SWR2 Matinee

Geschieht Dir Recht – Rache

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MODERATOR/IN
Stefanie Junker

Sonntagsfeuilleton mit Stefanie Junker.

Auge um Auge, Zahn um Zahn – so heißt es schon in der Bibel. Die Rache, bzw. den Wunsch nach Rache, gibt es vermutlich schon seit es Konflikte unter Menschen gibt. Aber: so sehr wir das Gefühl haben, durch Rache Gerechtigkeit und Genugtuung zu erfahren – Rache ist in der Regel sehr destruktiv. Denn Rache zieht in der Regel wiederum den Wunsch nach Rache nach sich, und schupps – befindet man sich in einem Kreislauf aus rächen und gerächt werden. Deshalb wurde die Rache schon sehr früh vom Recht ersetzt, vom Privaten an den Staat delegiert, an Stelle der Selbstjustiz steht heute das Strafrecht.

Das Rachebedürfnis ist deshalb aber nicht verschwunden. Und so wurde aus einem sehr elementaren Gefühl ein blinder Fleck der Moderne – wie es der Philosoph Fabian Bernhardt formuliert. Leer ist dieser blinde Fleck allerdings nicht, er wird ausgefüllt von wildesten Rachefantasien, die wir über Filme, Bücher oder Computerspiele ausleben, in Musik übertragen und in Rachearien ausleben – und manchmal kommt sie auch sehr elegant daher, wie Diana in ihrem ikonisch gewordenen "Rachekleid".

Geschieht Dir Recht – heute wandelt die SWR2 Matinee auf dem weiten, sehr abgründigen und höchst ambivalenten Feld der Rache.

Redaktion: Monika Kursawe
Musik: Almut Ochsmann

DAS RÄTSEL ZUM HÖREN

AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN

Gespräch Fabian Bernhardt: Rache – blinder Fleck der Moderne?

Rachegelüste sind Gefühle, die in der modernen, zivilisierten Welt eigentlich nicht existent sein dürften, sie sind sozusagen Pfuigefühle. Sind sie aber. Und deshalb ist es wichtig, da mal genauer hinzusehen, sagt der Philosoph Fabian Bernhardt.

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Gespräch Uta-Maria Heim: Rache im Roman

Rache im Krimi ist dankbar: weil sei ein niederes Motiv für den Mord hergibt, ohne den der Krimi einfach langweilig wäre. Und vielleicht finden wir es auch gut, wenn sich Romanfiguren rächen. Dann müssen wir es schon nicht selbst tun.

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Gespräch Jörg Kinzig: Rache und Gerechtigkeit

Blutrache, Selbstjustiz – diese Dinge sollten in einer zivilisierten Gesellschaft keine Rolle mehr spielen, denn längst hat das Strafrecht die Privat-Rache ersetzt. Das rechte Maß zu finden, ist aber nicht immer einfach.

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Gesellschaft Immer eine gute Geschichte – Racheaktionen

Der Ferrari der von der betrogenen Ehefrau für 1€ auf Ebay verkauft wird, das Sofa, auf dem Kresse gesät wird: regelmäßig geistern solche Rachegeschichten durchs Netz. Und auch wenn vermutlich die Hälfte davon erfunden ist, wir lieben sie! Aber warum?

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Mode Du wirst es bereuen! – Wie Lady Diana das „Rachekleid“ zur Ikone machte

Nach Trennungen rächen sich manche Menschen, in dem sie besonders gut aussehen. Besonders beeindruckend hat das Prinzessin Diana getan und damit das "Rachekleid" zur Ikone werden lassen. Die Ex-Frau von König Charles trug das Kleid zum Vanity-Fair-Dinner im Jahre 1994 und zeigte damit der ganzen Welt, wie man sich mit Eleganz rächen kann.

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Film Prototyp Rächerin: Medea

Die vielleicht fürchterlichste Rächerin überhaupt ist Medea, die Königstochter und Zauberin aus Kolchis. Die Tragödie von Euripides wurde auch zweimal verfilmt: von Pier Paolo Pasolini mit Maria Callas in der Hauptrolle und von Lars von Trier.

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Bühne Kochende Hölle im Herzen: die Rache-Arie

Die Rache ist ein starkes Gefühl. Und das kann in Musik besonders gut umgesetzt werden. Die "Rache-Arie" ist in der Oper z.B. schon ein eigenes Genre geworden. Jan Ritterstaedt mit einem kleinen Rachearien-Best-of.

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