Zeitgenossen

Christine Hannemann: „Wohnen ist die neue soziale Frage.“

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Karin Gramling

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„Wohnen geht uns alle an und es muss eine gerechte Verteilung erfolgen“, fordert die Wohnsoziologin Christine Hannemann. Alles andere sei demokratiegefährdend. Der Politik wirft sie vor, den sozialen Wohnungsbau zu lange vernachlässigt zu haben. Trotz steigender Baukosten müsse man hier wieder viel mehr investieren.

„Städte als begehbare Investment-Immobilienfonds“

Die Gemeinden und Städte sollten den verbliebenen Boden nicht mehr verkaufen. Man dürfe die gefragten Flächen in der Stadt nicht nur Renditeerwartungen überlassen. „Ich spreche ja immer von Städten als begehbarer Investment-Immobilienfonds. Und wenn ich so eine Sichtweise auf die Stadt habe, dann führt das zu den Problemen, die wir jetzt haben.“ Die Bau- und Wohnungspolitik müsse sich dringend wieder mehr am Gemeinwohl orientieren. Ein klimagerechter Umbau der Städte und Gemeinden, der allen Menschen bezahlbares Wohnen ermögliche, müsse umgesetzt werden. 

Klimagerechte Wohnmodelle der Zukunft

Die Wohnsoziologin Christine Hannemann hat an der Universität Stuttgart den einzigen Lehrstuhl für Architektur- und Wohnsoziologie in Deutschland inne. Sie forscht dort unter anderem dazu, wie zukunftsweisende und klimagerechte Wohnmodelle aussehen könnten.

Buchtipp:
Christine Hannemann, Nicola Hilti, Christian Reutlinger (Hrsg.): Wohnen, Zwölf Schüsselthemen sozialräumlicher Wohnforschung, Fraunhofer IRB Verlag, 2022

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Karin Gramling