Er verbindet Kühlung und Eleganz und war lange Zeit ein absolutes Must Have der Damen in der High Society. Dabei war der Fächer aber nie nur ein reiner Gebrauchsgegenstand: er war ein unverzichtbares modisches Accessoire und Statussymbol, denn Fächer waren lange Zeit sehr teuer.
Außerdem konnten mit Hilfe des Fächers subtile Botschaften gesendet werden, denn durch die Illustrationen auf dem Fächer konnten aktuelle Geschehnisse der Zeitgeschichte kommentiert und politische Ansichten zur Schau gestellt werden. Und dann gab es da noch die sagenumwobene Fächersprache, mit der angeblich sehr subtil, sehr deutliche amouröse Nachrichten gesendet werden konnten. Ob es diese Fächersprache aber tatsächlich gab, oder ob das ins Reich der urbanen Legenden fällt, erfahren wir in dieser SWR2 Matinee.
Außerdem machen wir eine kleine Reise durch die Kulturgeschichte des Fächers, besuchen einen der letzten traditionellen Fächermacher und betrachten besonders kunstvolle Fächer, wie die 7 Fächer Oskar Kokoschkas für Alma Mahler. Wir wandeln durch die "Fächerstadt" Karlsruhe, erfahren, warum Fächer in asiatischen Kampfkünsten als Waffe gelten und den Fächern im Tier- und Pflanzenreich begegnen wir auch noch.
Gesprächspartnerinnen und -partner der Sendung sind die Kunsthistorikerin Miriam Volmert, der Architekt und Stadtplaner Harald Ringler und der Biologe Michael Eick.
Redaktion: Monika Kursawe
Musikredaktion: Moritz Chelius
Sonntagsfeuilleton mit Georg Brandl.
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Miriam Volmert: die Kulturgeschichte des Fächers
Nachdem der Fächer aus Asien nach Europa importiert wurde, war er vor allem im 18. Jahrhundert ein Must have der weiblichen High Society. Nicht nur als modisches Accessoire, sondern auch als Medium für brisante Botschaften. Interview: Georg Brandl.
Leben & Gesellschaft Die letzten Ihres Standes – der Fächermacher Frederick Gay
Frederick Gay ist traditioneller Fächermacher und einer der letzten seiner Art. Es gibt nur noch sehr wenige, die Fächer in stundenlanger Handarbeit herstellen. Julia Borutta hat ihn in seiner Werkstatt in Romans-sur-Isère besucht.
Kunst Liebesbriefe in Bildsprache – Kokoschkas 7 Fächer für Alma Mahler
Kokoschka bezeichnete die 7 Fächer, die er Alma Mahler zwischen 1912-1914 schenkte, als "Liebesbriefe in Bildersprache". Sie illustrieren die Liebesgeschichte der beiden, setzen sie aber auch ins Zeitgeschehen. Von Andrea Schwyzer.
Leben & Gesellschaft Luftküsse und mehr – die sagenumwobene Fächersprache
Mit Fächern kann man sich nicht nur Luft zu fächeln, sondern auch kommunizieren. Im 18. Jahrhundert soll es sogar eine "Fächersprache" gegeben haben. Aber stimmt das wirklich oder ist das doch eher eine schön erzählte Legende? Von Johannes Döbbelt.
Leben & Gesellschaft Die Fächerpalmen im Palmenhaus Schönbrunn
Palmwedel waren vielleicht die ersten Fächer. Beliebt waren Fächerpalmen später aber hauptsächlich wegen ihrer Exotik. Im Palmenhaus Schönbrunn in Wien, bildeten Maria-Theresia Palmen, eine Fächerpalmen-Art, den Grundstock der Exotensammlung. Von Johanna Hirzberger.